Juristisch heikel:Badeinseln sind weg

Auch Olching beugt sich dem Urteil des Bundesgerichtshofes

Auch am Olchinger See werden die Badeinseln entfernt. Das gab die Stadt am Freitag in einer Pressemitteilung bekannt. Grund dafür ist ein Urteil des Bundesgerichtshofes, das die Beweislast bei Badeunfällen umkehrt. Das heißt, eine Gemeinde muss bei einem Unfall Schadenersatz zahlen, wenn sie nicht nachweisen kann, dass sie keine Schuld daran trägt. Aber nur wenn ein See als "bädertypischer Ausbau" gilt, also Inseln, Rutschen oder Sprungtürme installiert sind. Dann braucht es eine Badeaufsicht, die viele Gemeinden nicht gewährleisten können. Aus diesem Grund wurden letzte Woche schon am Pucher Meer die Badeinseln abgebaut, auch in Emmering ist es geplant. Olching wollte eigentlich an seinen Inseln festhalten, Bürgermeister Andreas Magg sprach sich dafür aus. Doch nach "eingehender juristischer Prüfung" sieht man sich in Olching zum Abbau gezwungen. Sehr zum Bedauern von Bürgermeister Magg, wie die Stadt mitteilt. Dieser fordert, dass der Gesetzgeber schnell reagiert und "im Sinne der Menschen umsetzbare Lösungen gefunden werden. Eine Vollkaskomentalität führt schnell zu amerikanischen Verhältnissen", befürchtet Magg. Olching will nun mithilfe eines Gutachtens feststellen lassen, wie man die Gefährdung der Badegäste vermeiden kann, ohne den Badespaß einzuschränken. Bis eine Lösung gefunden wird, werden die Inseln eingelagert.

© SZ vom 22.06.2019 / eise - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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