Auch der für den 5. Juli geplante Willibaldritt fällt Corona zum Opfer. Das teilt Martin Schmid mit, der Vorsitzende des Freundeskreises Sankt Willibald. Mit der größten Brauchtumsveranstaltung im Landkreis löst Jesenwang alljährlich Anfang Juli ein Versprechen ein. Der Willibaldritt geht auf ein Gelöbnis Jesenwanger Bauern zurück, die 1712 dem heiligen Willibald eine besondere Verehrung zusagten, wenn ihre Pferde vor einer damals in der Region wütenden Seuche verschont bleiben. Da danach angeblich kein Tier mehr verendete, lebte der Pferdeumritt mit Durchritt durch die Willibaldkirche auf. "Es ist sehr schade, dass dies ausgerechnet heuer passiert" - nachdem der Willibaldritt jüngst in die Bayern-Liste für immaterielles Kulturerbe der Unesco aufgenommen wurde. "Wir haben die Entwicklung der Corona-Pandemie noch bis Anfang Mai abgewartet, mussten nun aber eine Entscheidung fällen", erklärt Schmid. Nachdem keine Besserung in Sicht ist, sei der Willibaldritt, dessen Organisation sehr aufwendig ist, nicht zu verantworten. Auch der Hoagart, der am Freitag vor dem Willibaldstag auf dem Kirchenvorplatz geplant war, fällt aus. "Wir können nicht gewährleisten, dass Sicherheitsabstände eingehalten werden und es macht auch keinen Sinn, nur Reiter einzuladen und auf Kapellen und Kutschen mit Personen drauf zu verzichten", erklärt der Vereinsvorsitzende. Den Willibaldritt hätten in der Vergangenheit weder Säkularisation noch Weltkriege aufhalten können. "Wir setzen wieder auf die Fürsprache des heiligen Willibald, dass er uns auch vor Corona beschützt und hoffen, dass am 4. Juli 2021, der Willibaldritt wieder wie gewohnt stattfindet", so Schmid.
Jesenwang:Willibaldritt abgesagt
Größte Brauchtumsveranstaltung im Landkreis fällt Corona zum Opfer
Von Manfred Amann, Jesenwang
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