Jesenwang:Gelöbnis wird erneuert

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Attraktiv für Liebhaber von Traditionsveranstaltungen mit Pferden ist der Willibaldritt, der an diesem Wochenende in Jesenwang stattfindet. (Foto: Johannes Simon)

In Jesenwang findet der 294. Willibaldritt statt

Zum 294. Mal findet am Sonntag in Jesenwang der Willibaldritt statt. Der Freundeskreis Sankt Willibald und die Gemeinde Jesenwang erwarten zu dieser mittlerweile weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannten Brauchtumsveranstaltung mehr als 300 Reiter mit ihren herausgeputzten Pferden vieler Rassen, tausende Zuschauer und viel Prominenz. Mehrere Musikkapellen und eine historische Darstellung des Heiligen Willibald mit Bruder Wunibald und Schwester Walburga begleiten den Festzug.

Selbst Pferdefreunde und Verehrer des Heiligen aus der Willibald-Stadt Eichstätt haben sich angekündigt. Kutschengespanne und Truhenwagen, auf denen Ministranten, Senioren und Honoratioren Platz nehmen, reihen sich ebenso ein wie der prächtige Wagen mit den Fahnen der Ortsvereine. Höhepunkt der Willibaldrittes ist der Durchritt durch die sehenswerte Kirche nach der Segnung am Nordportal, der für Ross und Reiter immer wieder eine besondere Herausforderung ist. Er gilt als einmalig in Europa.

Der Willibaldritt geht auf ein Gelöbnis zurück, das Jesenwanger Bauern im Jahre 1712 ablegten, als sie in ihrer Not vom Heiligen Willibald Hilfe erflehten. Damals grassierte in der Gegend eine Viehseuche, der hauptsächlich Pferde zum Opfer fielen, die damals für die Landwirtschaft unentbehrlich waren. Die Jesenwanger "verlobten" sich dem Heiligen und baten ihn um Fürbitte bei Gott, heißt es, woraufhin es keine Vieherkrankung mehr gegeben haben soll. Seither findet der Willibaldritt, abgesehen von einigen meist kriegsbedingten Ausnahmen, jedes Jahr statt.

Um 13.30 Uhr startet der Willibaldritt am Jesenwanger Gemeinschaftshaus und führt an der Pfarrkirche Sankt Michael vorbei über die Römerstraße zur Willibaldkirche. Vor der Segnung der Pferde und dem Durchritt wird am Kastanienhain neben der Kirche an das Gelöbnis erinnert. Der Ritt ist der Höhepunkt des Festtages, der bereits um 8 Uhr mit einem Wallfahrergottesdienst in der Willibaldkirche beginnt und zu dem wieder Pilgergruppen erwartet werden. Um 10 Uhr wird in der Willibaldkirche ein Votivamt gefeiert. In einem Biergarten können sich Teilnehmer und Besucher im Schatten von Kastanien erholen und stärken.

Am Freitag vor dem Willibaldfest, 8. Juli, von 19.30 Uhr an findet in der Willibaldkirche ein öffentliches "Willibaldsingen" statt.

© SZ vom 08.07.2016 / mann - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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