Jesenwang:Ein Anbau als Jubiläumsgeschenk

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Lob über die positive Entwicklung des Schulverbands prägt das Jubiläum der Jesenwanger Schule. Die früheren Rivalitäten sind Vergangenheit. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Am Tag der 30-Jahr-Feier der Schule, erhält die Mittagsbetreuung neue Gruppenräume und eine Mensa

Von Manfred Amann, Jesenwang

Als im Jahr 1985 Jahren die Entscheidung fiel, in Jesenwang eine neue Schule für die Region zu errichten, war das nicht selbstverständlich. Denn auch die weiteren Mitglieder des heutigen Schulverbandes, Adelshofen und Landsberied, hatten sich damals als Standort für eine zentrale Grund- und Teilhauptschule beworben. Zuvor verfügte jeder Ort über eigene Schulräume. Bürgermeister Erwin Fraunhofer erinnerte am Freitag bei der Feier zum 30. Jubiläum daran, dass die damaligen Rathauschefs Werner Schmalz (Landsberied), Benedikt Schwarz (Adelshofen) und Leonhard Dilger (Jesenwang) "hart um den Standort gekämpft" hätten.

Letztlich bekam Jesenwang den Zuschlag, weil die Gemeinde mit drei Millionen Mark den höchsten finanziellen Beitrag habe aufbringen konnte. Für den Ort sprach auch die zentrale Lage. Zudem stellte Gemeinde an der Römerstraße ein eigenes Grundstück zur Verfügung. Auf dem Jubiläumsfest war von einstigen Rivalitäten kaum die Rede. Dafür gab es Lob für die positive Entwicklung im Schulverband und für die Lehrerschaft, die laut Fraunhofer stets ein gutes Verhältnis zu den Kommunen pflegte. Auch Bürgermeister Michael Raith, Adelshofen, und Landsberieds Gemeindechefin Andrea Schweitzer würdigten die gute Zusammenarbeit.

"Absolut zufrieden" ist auch die Rektorin Beatrix Pütz. Denn das Raumangebot sei ausreichend, zumal am Jubiläumstag ein neuer Anbau für die Mittagsbetreuung eröffnet wurde. Dieser trägt dem steigenden Bedarf an Betreuung einschließlich Mittagsverpflegung Rechnung. Laut Rektorin Pütz, die 2015 den Schulleiter Peter Kutzenbichler ablöste, wurden fürs Schuljahr 2017/2018 schon 82 Anmeldungen für die Mittagsbetreuung entgegengenommen, in diesem Jahr waren es noch 71 und die Jahre zuvor noch bedeutend weniger. Auch wenn die Herausforderungen an die Schule manchmal nicht einfach gewesen seien, der Schulverband und die Schulleitungen hätte diese in guter Zusammenarbeit stets bestens gemeistert, lobte Schulverbandschef Fraunhofer beim Festakt in der Turnhalle. Ein bedeutender Einschnitt sei die Auflösung der Teilhauptschule im Zuge der Schulreform im Jahre 2007 gewesen. Zwei Jahre später habe man dann auf die neu erwachsenden Forderungen nach einer Betreuung der Schulkinder über den Unterricht hinaus reagieren müssen. Wichtige Aufbauarbeit habe dabei der Ortsverband der Arbeiterwohlfahrt geleistet, die damals die Jesenwangerin und Landtagsabgeordnete Kathrin Sonnenholzner (SPD) leitete und der Fraunhofer dankte. Die "Schulfamilie, und damit meine ich uns alle", habe es immer geschafft, die gestellten Anforderungen zu bewältigen und daran werde sich auch nichts ändern, lobte der Verbandschef und dankte der Hausmeisterfamilie Skilijo für ihre jahrelange, umsichtige Arbeit und verabschiedete sie in den Ruhestand. Als neuen Hausmeister begrüßte der Verbandschef Georg Seirer.

Die neue Schule hatte vor 30 Jahren 8,4 Millionen Mark gekostet, vier Millionen steuerte der Freistaat bei. Den neuen Anbau konzipierte das Architekturbüro Gerum und Haake vorausschauend im Hinblick auf die mögliche Umwandlung in eine offene Ganztagsschule, Er kostet knapp 880 000 Euro, wovon 330 000 vom Freistaat kamen. Im Anbau sind eine Mensa, Gruppenräume, Sanitäranlagen und eine Garderobe untergebracht. An der Schule werden zurzeit 185 Kinder in der ersten bis vierten Klasse unterrichtet. Alle Klassen sind zweizügig. Zum Jubiläum stellten Lehrer und Schüler eine Foto-Ausstellung zur Schulgeschichte zusammen. Die rief vielen Erwachsenen Erinnerungen an die eigene Schulzeit wach.

© SZ vom 04.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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