In Grafrath:Denkmal wird umgebaut

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Der Einfirsthof in Mauern steht auf der Denkmalliste, wird aber nicht mehr landwirtschaftlich genutzt. Nun sollen im dem Gebäude Wohnungen entstehen. (Foto: Günther Reger)

Gemeinde will Einfirsthof erhalten, der zur Wohnanlage umgebaut werden soll

Von Manfred Amann, Grafrath

An der Römerstraße nach Schöngeising, am Ortsrand des Grafrather Ortsteils Mauern, steht ein alter Bauernhof. Da von den Gebäuden fleckenweise schon der Putz abgebröckelt ist und diese deutliche Verfallserscheinungen zeigen, sprechen Bürger bereits von einem Schandfleck, den man dringlich beseitigen sollte. Das Hauptgebäude ist jedoch als Einfirsthof, in dem Wohnbereich, Stallung und Stadel in einer Flucht zusammengebaut sind, aus bauhistorischer Sicht eine Rarität und soll daher als Baudenkmal erhalten werden.

Seitlich an das Hauptgebäude ist ein Stall- und Stadel-Trakt angebaut worden, so dass ein rechter Winkel entstanden ist. Weil der Winkelbau am Ortseingang von Mauern ein Blickfang ist, will der Gemeinderat das gesamte Ensemble erhalten und nicht nur den Einfirsthof. In der bayerischen Denkmalliste ist der Gebäudekomplex als "zweigeschossiger Hakenhof mit Satteldach" verzeichnet. Das bringt zum Ausdruck, dass auch die Denkmalschützer es gerne sehen würden, wenn das Erscheinungsbild des Anbaus erhalten bliebe, wenngleich dieser nicht unter Denkmalschutz steht.

Der Grundeigentümer will die Hofstelle nun in eine kleine Wohnanlage umbauen, was nicht einfach ist, da gleich hinter den Gebäuden das Gelände stark ansteigt. Die Gemeinde möchte sowohl den Erfordernissen des Ortsbildes an der Römerstraße gerecht werden, laut Planer Frank Reimann kommen an dieser Stelle täglich etwa 2700 Fahrzeuge vorbei, als auch die Wünsche des Hofbesitzers weitgehend berücksichtigen. Deshalb wird der Bebauungsplan geändert. Wie Bürgermeister Markus Kennerknecht berichtete, ist man sich mit dem Grundeigentümer im Prinzip einig darüber, das Ensemble und die Kubatur beizubehalten, jedoch noch nicht über die bauliche Nutzung des gesamten ehemaligen Hofgeländes. Geplant ist ersten Skizzen nach, das unter Denkmalschutz stehende Hauptgebäude zu sanieren, den seitlichen Anbau abzureißen und durch einen neuen Wohntrakt zu ersetzen. Überdies soll an der Stelle, wo bislang eine Garage stand, in einem neuen kleineren Haus zusätzlich Wohnraum geschaffen werden. Wie groß dieses Haus sein kann, ist vom Hang abhängig.

Wenn möglich, soll entlang der Römerstraße ein Gehweg befestigt werden. Unklar ist jedoch, wo Garagen und Stellplätze Platz finden sollen. Überlegungen, diese im Norden vorzusehen, fanden wegen der Ortsrandlage wenig Zustimmung. Im Innenhof scheint dafür aber nicht genügend Platz zu bleiben, wenn ein neues Gebäude hinzukommt. Um etwaige Eingriffe in die natürliche Geländeformation beurteilen zu können, lässt die Gemeinde nun das gesamte Geländeprofil aufmessen.

© SZ vom 06.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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