In der Schule:Paten mit Buch

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Vorleser und ihre Zuhörer: Bettina Betz (mit Buch) und Erich Raff (zweiter von rechts) mit Schulkindern. (Foto: Günther Reger)

Am bundesweiten Vorlesetag tragen Oberbürgermeister Erich Raff und Schulamtsleiterin Bettina Betz Grundschulkindern Geschichten vor

Von Eva Runkel, Fürstenfeldbruck

"Bücher sind der Hit." Mit dieser Aussage hat die Klasse 3 d der Grundschule Mitte die wesentliche Botschaft des bundesweiten Vorlesetags in ihrem "Lese-Rap" schon zusammengefasst. Über 360 Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse waren zu diesem Anlass am Freitag in der Aula der Grundschule versammelt. Außerdem einige "VIPs aus Fürstenfeldbruck", darunter Oberbürgermeister Erich Raff und Bettina Betz, Leiterin des staatlichen Schulamts.

Seit 2004 findet jedes Jahr am dritten Freitag im November der bundesweite Vorlesetag statt. Der Aktionstag soll darauf hinweisen, wie wichtig es für Kinder ist, dass ihnen vorgelesen wird. Es macht nicht nur Spaß, sondern fördert auch maßgeblich die sprachliche Entwicklung, sowie die Lust daran, selber zu lesen. Das kann sich schließlich auch positiv auf die Schulnoten und kreative sowie sportliche Aktivitäten auswirken. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie, die 2011 im Zuge des Vorlesetags veröffentlicht wurde.

Begeisterung fürs Lesen zeigen die Schülerinnen und Schüler schon in ihrem Anfangsprogramm. Die Klasse 4 a führte Sketche mit der bekannten Kinderbuchfigur Pippi Langstrumpf auf, was von der Bläserklasse passend begleitet wurde. Musikalisch hat auch der Chor einiges zu bieten. Die Kinder singen zwei Lieder zum Thema Lesen. Das zweite, mit dem Titel "Lesemillionär", ist scheinbar auch den ganz jungen Zuhörern im Publikum bekannt. So begeistert singen alle mit, dass sie regelrecht überredet werden müssen, wieder aufzuhören.

Schließlich geht es aber zum wichtigsten Teil des Tages. Die Kinder werden nach Jahrgangsstufen in Gruppen aufgeteilt und folgen den jeweiligen "Lesepaten" in die zugeteilten Räume. Dabei bleiben nicht alle Gruppen im Schulgebäude. Zwei erste Klassen gehen mit der Leiterin des Kindergartens in das Gebäude, das vielen der Erstklässler noch gut bekannt ist. Die gesamte dritte Jahrgangsstufe darf mit Erich Raff in den Sitzungssaal des Rathauses, wo der Oberbürgermeister aus den Abenteuern des kleinen Gespensts vorliest. Etwas anspruchsvoller wird es schon für die Ältesten unter den Grundschülern. Jackie Bornfleth liest den vierten Klassen auf Englisch aus "The Gruffalo" vor. Sie kommt aus Großbritannien und ist somit ein "native speaker" - eine Muttersprachlerin.

Abgesehen von der englischsprachigen Geschichte sind dieses Jahr alle ausgewählten Bücher von dem 2013 verstorbenen Autor Ottfried Preußler. So auch "Hörbe mit dem großen Hut". Etwa 40 Kinder aus der 1 b und der 1 c sitzen auf Decken am Boden der Schulbücherei um Bettina Betz im Schaukelstuhl herum und lauschen der Geschichte über das kleine Hutzelmännchen. "Es hat mir sehr gut gefallen, vor allem, dass Sie so schön erzählt haben", sagt die siebenjährige Johanna Jaeckle. Gemeinsam mit ihren Klassenkameraden aus der zweiten Klasse und der Deutschklasse für Kinder mit anderer Muttersprache war sie in der Bibliothek Aumühle, wo ihnen Niklas Pongratz und Heidi Kirchhoff vorgelesen haben. Passend zur Örtlichkeit ging es um die Abenteuer, die der kleine Wassermann mit seinem Freund, dem Karpfen Cyprinus, im Mühlbach erlebt. Die gleiche Geschichte, nur in Bilderbuchausgabe schaute sich die Partnerklasse vom Förderzentrum Cäcilienschule an, die ebenfalls an der Aktion teilnahm. Auch Xaver Lichtinger war vom Vorlesetag begeister. Der Siebenjährige liest auch gerne selber. "Jeden Tag drei Kapitel", erzählt er stolz.

© SZ vom 17.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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