Im Alter von 88 Jahren:Flughafenbetreiber Walch gestorben

Der Flughafen in Jesenwang forderte Max Walchs ganzen Einsatz: In den 48 Jahren als Leiter nahm er – statistisch gesehen – nur einen Urlaubstag pro Jahr. mit einem großen Fest (Foto: Johannes Simon)

Freude der Piloten, Kritik der Anwohner: Mehr als 50 Jahre leitete Max Walch den kleinen Flughafen von Jesenwang

Von Ekaterina kel, Jesenwang

Der Flughafenbetreiber und Kommunalpolitiker Max Walch senior ist am Donnerstag im Alter von 88 Jahren gestorben. Der Flugplatz im Norden der Gemeinde, den Walch mehr als 50 Jahren betrieben hatte, zählt zu den meistgenutzten Landeplätzen in Bayern. Er hätte sich als damals 33-jähriger Grundstückbesitzer von Mitgliedern der Flugsportgruppe Fürstenfeldbruck "breitschlagen lassen", seine Wiese als Flugplatz zu betreiben. Im Juni 1963 hielt er die Genehmigung in den Händen. Damit leitete er nicht nur eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte ein, die die Einrichtung einer Flugschule, die Einweihung einer neuer Flughalle, einen Hotel-Bau und die Eröffnung eines Restaurants beinhaltete. Walchs Flugplatz wurde auch von Beginn an von Protesten der Anwohner begleitet. Die Bürgervereinigung Fluglärm verhinderte im Jahr 2005 nach einem Rechtsstreit eine geplante Verlängerung der Landebahn und protestierte wiederholt gegen Lärm und Umweltbelastung. Walchs Flugplatz geriet außerdem wegen mehrerer Flugzeugabstürze mit insgesamt sechs Todesopfern in den Fokus. Landrat Thomas Karmasin nannte den verstorbenen Flughafenbetreiber eine "Institution". Walch gehörte 64 Vereinen an, engagierte sich als Kreisrat und stellvertretender Landrat und hatte den Vorsitz der IHK in den Kreisen Dachau und Fürstenfeldbruck inne. Nachdem er im Jahr 2009 einen Schlaganfall erlitten hatte, übernahm sein Sohn Max Walch junior vor sechs Jahren die Leitung des Flughafens. Walch hinterlässt Ehefrau Gertraud und sechs Kinder.

© SZ vom 13.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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