Hörbach:Bayerns schönster Blühstreifen

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Gemeinsam mit dem Nachwuchs des Kindergartens Althegnenberg hat die Familie Rasch ihren Blühstreifen gestaltet und damit die Jury überzeugt. (Foto: Günther Reger)

Landwirtsfamilie Rasch erhält für ihre Ackerumrandung den ersten Preis des Bauernverbandes

Von Ariane Lindenbach, Hörbach

Ein wenig habe sie schon mit der Auszeichnung geliebäugelt, verrät Elfriede Rasch bei der Preisverleihung auf ihrem Hof in Hörbach. Sicher sei sie sich jedoch nicht gewesen, immerhin gebe es bayernweit so viele schöne Blühstreifen an den Rändern von Äckern. Auf dem Vorplatz ihres Milchviehbetriebes haben sich an diesem Morgen neben Vertretern des BBV (Bayerischer Bauernverband), der Baywa und der GmbH BSV-Saaten auch zehn Kindergartenkinder eingefunden. Denn die Entscheidung der Jury, den ersten Preis im Wettbewerb "Blühender Rahmen" in die Gemeinde Althegnenberg zu vergeben, lag nur zum Teil an den vielen verschiedenen Blumen um Raschs Maisacker. Vor allem aber überzeugte die Juroren auch das Konzept der Raschs: Gemeinsam mit dem Kindergarten Althegnenberg wurde das 150 Quadratmeter große Feld angesät.

Ein von den Kindern vorgetragenes Lied bildet den Auftakt zu dem offiziellen Termin, zu dem etwa 30 Leute erschienen sind. "Die Kinder mit einzubinden ist eine sehr gute Idee", lobt BBV-Präsident Walter Heidl in einer kleinen Ansprache. Feierlich übergibt er an den Sohn Alexander Rasch eine überdimensionierte Urkunde. Zusätzlich erhalten die Raschs als Preisgeld Saatgut für einen Hektar Mais und eine Blühmischung "für einen großen Blühstreifen", wie die Geschäftsführerin des BBV Dachau und Fürstenfeldbruck sagt. Die Aktion "Blühender Rahmen" veranstaltet der BBV gemeinsam mit dem Landesverband Bayerischer Imker seit 2010, erläutert Simone Strobel. Ebenfalls beteiligt: Baywa und BSV-Saatgut. Beide Institutionen und der BBV stellten Vertreter für die Jury, die die Beiträge zum Wettbewerb "Blühender Rahmen" bewertete haben.

Schon seit vier Jahren pflanzen die Raschs entlang der Felder einen Blühstreifen, wie Elfriede Rasch erzählt. Die Idee, die Kinder miteinzubinden sei dadurch entstanden, dass ihre Schwägerin im Kindergarten arbeitet. Sohn Alexander übernahm es, mit den Kleinen das Saatgut auszusäen, zu rechen und zu gießen. Anders als beispielsweise im Vorjahr, als der Blühstreifen fast nur aus Blumen der Gattung Phacelia bestand, habe er diesmal eine relativ teure Mischung verwendet. Die kostete 180 statt 100 Euro. Das Resultat waren "eine wirklich vielfältige Mischung", so Strobel, von unterschiedlichsten Wildblumen und -kräutern entlang des Maisfeldes - für Bienen und andere Insekten überlebenswichtig - und der erste Preis.

Den Juroren gefiel neben der Einbindung der Kinder auch die Idee, dass Hinweistafeln über die Aktion mit dem Kindergarten im Besonderen und die "Blühenden Rahmen" im Allgemeinen informierten. Mit einer Kasse wurde, dem Konzept "Blumen zum Selberpflücken" entlehnt, um Spenden gebeten. Insgesamt sind so über das Jahr 218 Euro zusammen gekommen. Dieses Geld hat die Familie Rasch dem Kindergarten gespendet. Von dem Betrag wurden für die Kleinen Dreiräder gekauft. So erfreute der Blühstreifen der Raschs neben Flora, Fauna und Passanten, auch den Nachwuchs.

© SZ vom 02.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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