Der Gemeinderat von Gröbenzell hat in seiner jüngsten Sitzung die Entscheidung über ein von der Fraktion der Freien Wähler beantragtes Grundwasser-Messstellennetz zurückgestellt. Das Netz soll es Bürgern erleichtern, deren Grundstücke in den vorläufig gesicherten Hochwasserschutzgebieten liegen, Bauvorhaben umzusetzen und dafür die Daten für die zu schaffenden Ausgleichsvolumina liefern.
Das Gremium folgte mit der Vertagung einem Vorschlag von Martin Runge. Der Fraktionssprecher der Grünen und Zweite Bürgermeister zweifelte nämlich den Nutzen eines solchen Messstellennetzes an. Er verwies auf anderslautende Aussagen des Landrats- und des Wasserwirtschaftsamtes. Demnach müsse jeder Eigentümer auf seinem Grundstück individuell buddeln und einen Ausgleich schaffen lassen. Der Gemeinderat wird über den Antrag erst entscheiden, wenn geklärt ist, ob Runges Einschätzung stimmt.
Wäre es nach Anton Kammerl (CSU) gegangen, hätte das Ansinnen sofort abgelehnt werden können. Angesichts der Kosten von 30 000 Euro für die Errichtung von fünf weiteren Grundwassermessstellen und weiteren jährlichen Kosten von 10 000 Euro für die Datenauslesung, deren statistische Auswertung und die Erstellung von Grundwassergleichenplänen hält es der Christsoziale für sinnvoller, dieses Geld in die Hochwasserschutz-Ausstattung der Feuerwehr zu stecken. Hier wären die Finanzmittel Geld besser angelegt, sagte Kammerl.
In Gröbenzell gibt es zurzeit insgesamt vier Grundwassermessstellen. Eine betreibt und wertet das Landesamt für Umwelt (LfU) aus. Die Ergebnisse dieser Messstelle mit dem täglichen aktuellen Stand können übers Internet abgefragt werden. Die drei anderen Messstellen befinden sich am östlichen Ortsrand von Gröbenzell. Deren Betreiber ist die Landeshauptstadt. Diese Messdaten können beim Münchner Referat für Gesundheit und Umwelt bezogen werden.