Historische Aufnahmen:Fürstenfelds Vergangenheit

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Ruinen, wiederaufgebaut: das Klosterareal in seiner jüngeren Historie. (Foto: Foto- und Filmclub/Stadt FFB)

Kalender der Kreisstadt widmet sich dem Klosterareal

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Dass die ganze Anlage des Klosters Fürstenfeld ein echtes Wahrzeichen ist für die Kreisstadt, das ist sicherlich jedem bewusst, den der Weg irgendwann einmal übers weitläufige Gelände geführt hat. Und doch lohnt es sich immer wieder, sich zu vergegenwärtigen, was für ein Glücksfall es war, die baufälligen Ruinen 1979 vom Wittelsbacher Ausgleichsfonds übernehmen zu können, um die teils arg verfallenen Gemäuer denkmalgerecht in einen dem Original nahekommenden Zustand versetzen zu können - manche Bereiche wie der Stadtsaal wurden freilich ganz bewusst modern gestaltet. Seit 2001 ist das Veranstaltungsforum Fürstenfeld das Herzstück des von der Klosterkirche überragten Areals.

Nun kann man ein ganzes Jahr lang den Wandel zwischen dem südlichen Fürstenfeldbruck und der Bahnlinie aus verschiedenen Perspektiven im Blick behalten. Oder besser muss es heißen: Man könnte es ein ganzes Jahr lang tun, wenn man noch eines der von der Kreisstadt herausgegebenen Druckwerke im DIN-A-3-Hochformat mit dem Titel "Das Klosterareal im Wandel - Der Weg zum Kultur- und Freizeitzentrum" ergattern könnte. Die spiralgebundenen zwölf Monatsblätter aber waren schon viele Wochen vor dem Jahreswechsel nahezu vergriffen. Vom Verkaufspreis ging jeweils ein Euro an das Spendenkonto "Brucker Bürger in Not".

Jedes Blatt widmet sich einem Bereich, wie etwa dem Museum, der alten Schmiede, dem Bauernmarkt, dem Kurfürstensaal oder dem Kunsthaus. Historische Bilder, die sich oft in den Archiven von Stadtmuseum oder Historischem Verein fanden, zeigen, wie es einmal war. Ihnen gegenübergestellt sind aktuelle Aufnahmen, die mehrere Fotografen zur Verfügung gestellt haben. Der Kalender ist mehr ein qualitativ hochwertiges Bilddokument der Zeitgeschichte denn Kunstwerk, wie manche Exemplare der Vorjahre es gewesen waren - deshalb aber nicht weniger sehenswert. Exemplarisch sei auf das Februar-Kalenderblatt verwiesen. Zu sehen ist da auf der "modernen" unteren Hälfte der grün umrankte Eingangsbereich des Bauernmarkts, der 1991 von der Molkerei zunächst ins Haus 12 gezogen war und nach einem Brand in einen Teil des Tenne- Erdgeschosses. Die historische Aufnahme des Foto- und Filmclubs vermittelt einen guten Eindruck, wie lange der Weg dort-hin war: Zu sehen sind Ruinen mit teils blanken Ziegelwänden, ohne Obergeschoss und mit vielen Gerüsten und Planen. Es grenzt an ein Wunder, dass die Verwandlung Fürstenfelds so wunderbar gelungen ist.

© SZ vom 30.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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