Großbrand:Oldtimer verbrennen in Lagerhalle

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Brand zerstört Gebäude in Puchheim-Ort komplett. Die Polizei spricht von mindestens einer halben Million Euro Sachschaden. Menschen kommen nicht zu Schaden. Die Ursache ist unklar

Von Ingrid Hügenell, Fürstenfeldbruck

Kilometerweit ist die Rauchsäule am zweiten Weihnachtsfeiertag zu sehen, hoch steigt sie in den Himmel. In Pucheim-Ort, in der Augsburger Straße, brennt eine Lagerhalle. Das Feuer ist um kurz vor 13 Uhr aus ungeklärter Ursache ausgebrochen. Zwei Spaziergänger entdecken es und melden es beim benachbarten Bauernhof. Innerhalb von fünf Minuten nach der Alarmierung ist die Feuerwehr am Einsatzort, das Löschen beginnt.

Die Löscharbeiten gestalten sich schwierig, weil in der Halle Reifen und Räder, Gerätschaften und auch Gasflaschen aufbewahrt werden. Immer wieder knallt es laut. Dann ist eine Gasflasche explodiert oder ein Reifen. Kreisbrandinspektor Hendrik Cornell spricht von "hoher Brandlast". Weil es einen Zwischenboden in der Halle gebe, nutze es wenig, von oben hineinzuspritzen. Feuerwehrleute öffnen die östliche Gebäudewand mit langen Stangen, dann mit der Kettensäge. Von Osten spritzen sie Schaum ins Gebäude, von Westen Wasser. Um genügend Wasser an die Brandstelle zu bekommen, habe man eine Schlauchleitung zum Gröbenbach und dem Weiher an der Fischerstraße gelegt, sagt Cornell. Für ihn ist schon um 14.15 Uhr klar: "Das Gebäude ist nicht zu halten." Die Auto, die davor stehen, Neu- und Gebrauchtwagen, kühlt die Feuerwehr mit Wasser, damit sie nicht auch Feuer fangen.

Etwa 120 Feuerwehrleute sind im Einsatz, aus Puchheim-Ort und Puchheim-Bahnhof, aus Eichenau, Fürstenfeldbruck und aus Germering. Das Technische Hilfswerk hat Fachberater geschickt, der Rettungsdienst steht bereit, um zu helfen, falls jemand von den Einsatzkräften verletzt wir, und natürlich ist auch die Polizei vor Ort. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. "Die Schadenshöhe geht in die Hunderttausende", sagt ein Beamter, von mindestens einer halben Million ist die Rede.

Feuerwehren aus Pucheim und angrenzenden Kommunen sind im Einsatz. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Ralf Geng, der Besitzer der Halle, schaut aus einiger Entfernung zu, wie seine Sammlung von Oldtimern zerstört wird. Vier Autos und vier bis sechs Motorräder im Wert von etwa 200 000 Euro seien in der Halle. "Da kann man nichts ändern", sagt er, äußerlich gefasst. Immerhin gebe es keine Verletzten, und niemand habe sein Leben lassen müssen. Über die Brandursache kann Geng nur spekulieren. Das Dach sei nach dem Hagel vom Pfingstmontag undicht gewesen, möglich, dass Wasser eingedrungen ist und in der Elektrik einen Kurzschluss ausgelöst hat. Der Brand entstand an der Ostseite, wohl beim Hauptverteilerkasten. Versichert seien die Autos nicht, sagt Geng noch, und: "Das Aufräumen wird noch eine Aktion werden."

Erst einmal muss der Brand gelöscht werden. Um 15 Uhr treffen sich die Einsatzleiter zu einer Lagebesprechung. Immerhin ist der Rauch jetzt nicht mehr schwarz wie zu Beginn und auch nicht mehr braun, sondern nur noch hellgrau. Aber auf der Nordwestseite brennt es immer noch stark. Dort sind Dach und Mauer noch nicht offen. Erst um 15.30 Uhr ist der Brand unter Kontrolle. Es folgen Nachlöscharbeiten, die Puchheimer Feuerwehren übernehmen die Brandwache. In der Halle waren laut Kreisbrandinspektor Cornell keine Gefahrstoffe gelagert. Doch es brannten Reifen und Kunststoffe.

Im Feuer explodieren Reifen und Gasflaschen und fachen den Brand weiter an. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Brandermittler der Fürstenfeldbrucker Kripo werden am Freitag in den Überresten der Halle nach der Ursache des Feuers suchen. Dazu müsse das Feuer aber kalt und das Gebäude sicher zu betreten sein, erklärt Andreas Aichele, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord.

© SZ vom 27.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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