Gröbenzell:Unterschriften für die Hexe

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Interessenverein will Gebäude am Bahnhof erhalten

Die Zukunft der "Hexe" bewegt weiter die Gemüter in Gröbenzell. Zur Gemeinderatssitzung am Donnerstag kamen etwa 24 Bürger, die sich für den Erhalt der renovierungsbedürftigen ehemaligen Bahnhofswirtschaft einsetzen. Vertreter des Interessenvereins Gröbenzell (IVG) übergaben 1855 Unterschriften. Das Gebäude ist derzeit im Besitz einer Wohnbaugesellschaft, die Gemeinde verhandelt mit ihr seit Frühjahr 2018 über einen möglichen Tausch mit einem Grundstück in der Bahnhofstraße.

"Unsere Vorfahren haben in diesem Haus ganz wichtige Sitzungen gehalten", unterstreicht die IVG-Vorsitzende die historische Bedeutung der noch jungen Gemeinde Gröbenzell. Marina Kinzel erinnert daran, wie frühere Vereinsmitglieder Anfang der Fünfzigerjahre in der Bahnhofswirtschaft, die seit einigen Jahrzehnten nur noch "Hexe" heißt, die Gründung einer eigenen Gemeinde ausbaldowerten. Damals gehörte das Gebiet des heutigen Gröbenzell zu Olching, München-Lochhausen sowie Puchheim. "Auch heute noch hat der IVG dort einmal im Monat seine Sitzung." Kinzel schlägt vor, den Dachboden auszubauen und für Kindertheater zu nutzen. "Vielleicht kann man sogar ein Standesamtszimmer daraus machen", und die Räume im Keller für Bandproben vermieten. Die Hexe, unterstreicht Kinzel, bedeute "sehr viel für die Lebensqualität" der Gröbenzeller, nicht nur der Jugendlichen. Tatsächlich sind vor allem Menschen über 30 als "Hexen-Retter" zu der Sitzung gekommen. Und die IVG-Vorsitzende ergänzt, dass die Unterschreiber aus verschiedenen Altersklassen kommen. Edeltraud Mierau-Bähr vom Agenda-Arbeitskreis und eine weitere Frau bitten darum, dass über dieses Thema künftig öffentlich zu beraten. Dem schließt sich Gemeinderätin Marianne Kaunzinger (UWG) an, die aber betont, dass sie nach wie vor gegen den Erwerb des Gebäudes ist. Bürgermeister Martin Schäfer, ebenfalls UWG, lehnt die Bitte ab. Mit Verweis auf die Geschäftsordnung erklärt er, dass Grundstücksgeschäfte grundsätzlich nicht öffentlich beraten werden.

© SZ vom 09.02.2019 / alin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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