Gröbenzell:Stelldichein der Retter

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So schnell kann's gehen: Die Wucht der Fettexplosion spüren die Besucher ebenso wie die Wärme des Feuers. (Foto: Günther Reger)

Beim Kreisfeuerwehrtag präsentieren sich viele Hilfsorganisationen

Von Jakob Mandel, Gröbenzell

Eine zwei Meter hohe Stichflamme schießt aus dem Topf, in dem vorher nur ein kleines Feuer brannte. "Die Fettexplosion ist natürlich ein Klassiker", sagt der Moderator und erklärt, was genau passiert, wenn man brennendes Fett mit Wasser löschen will. Das Wasser lösche das Feuer nicht, sondern es setze sich nur unter das brennende Fett. Das Wasser werde vom Fett so erhitzt, dass es schlagartig verdampfe. Da das Fett oben schwimmt, wird es beim Aufsteigen des Wassers als Dampf nach oben mitgerissen. Das Fett wird in viele kleine Tropfen in die Luft zerstäubt, die alle einzeln und sehr schnell verbrennen. So komme die Stichflamme zustande. "Da steht man dann vor einem Vollbrand", sagt der Mann in der Feuerwehruniform. Auch die Zuschauer in sicherer Entfernung von 20 Metern spüren noch die Hitzewelle und sind erstaunt von der Energie, die ein bisschen Wasser und Fett freisetzen können.

"Das war schon cool", sagt der elfjährige Paul. Er will beim Kreisfeuerwehrtag in Gröbenzell die Ausrüstung und die Fahrzeuge sehen. Paul mag die Feuerwehr und kann sich auch vorstellen, selbst einmal Feuerwehrmann zu werden.

Genau darauf ziele der Kreisfeuerwehrtag ab, sagt Christian Weirauch. Er ist Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Gröbenzell und veranstaltet gemeinsam mit dem Kreisfeuerwehrverband diesen Tag. "Wir machen das vor allem für die Kinder", sagt er. Das Programm sieht neben der Vorführung der Fettexplosion eine Ausstellung der Geräte und Fahrzeuge, einige Einsatzübungen sowie eine Modenschau vor, die nicht immer ganz ernst gemeint sei, wie Weirauch sagt. Viele Organisationen sind auf dem Kreisfeuerwehrtag mit Infoständen vertreten, die Freiwilligen Feuerwehren der Nachbarorte, die Polizei, die Wasserwacht, das Technische Hilfswerk, die Leitstelle Fürstenfeldbruck, die Johanniter, die Malteser und das Bayerische Rote Kreuz.

Landrat Thomas Karmasin und Kreisbrandrat Hubert Stefan ehrten auch einige der anwesenden Feuerwehrleute, zuerst diejenigen, die im Januar im Landkreis Bad Tölz beim Schneeräumen halfen, mit der "Schneehelfernadel", danach diejenigen, die sich bei der Jugendleistungsprüfung ein Abzeichen verdient hatten.

Kreisbrandrat Stefan erklärt, Veranstaltungen wie diese seien wichtig, um die neue Mitglieder zu gewinnen. Die Nachwuchszahlen seien zwar stabil, aber um das sicherzustellen, müsse man gute Öffentlichkeitsarbeit leisten. "Wir können das aber nur ungefähr alle zwei Jahre veranstalten. Die Suche nach Feuerwehren, die diesen Aufwand tragen, ist schwierig", sagt Stefan.

"Wir veranstalten alle zwei Jahre einen Tag der offenen Tür, und da hat sich der Kreisverband drangehängt.", berichtet Weirauch. Der Zuspruch sei gerade für das schlechte Wetter. sehr gut, für den ganzen Tag rechne er mit 4000 Besuchern, darunter die Bürgermeister von Gröbenzell, Puchheim, Alling und Germering. "Dafür hat sich das Jahr für die Vorbereitung gelohnt", zeigt sich Weirauch zufrieden, zumal auch alles sei reibungslos gelaufen sei.

Weirauch danket allen, die mitgeholfen hatten und auch jedem, der als Besucher gekommen sei. "Ich wollte die Feuerwehr mal sehen", erzählt Sophie. Sie ist fünf Jahre alt und hat im Kindergarten von ihrer Erzieherin vom Kreisfeuerwehrtag erfahren. Ihr geht es aber jetzt um etwas anderes: Sie freut sich über ihre Pommes frites und auf das Kinderschminken, erzählt sie und ist bester Stimmung.

© SZ vom 09.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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