Gröbenzell:Schriftzüge und Punktstrahler

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Gemeinderat Gröbenzell beschließt Lichtkonzept für die Alte Schule

Von Gerhard Eisenkolb, Gröbenzell

Weil sich über Geschmack trefflich streiten lässt und die Denkmalschutzbehörde ein Wort mitzureden hat, ist es nicht einfach, ein Gebäude mit Gaststätte wie die denkmalgeschützte Alte Schule in Gröbenzell optimal zu beleuchten. Mangels Alternativen und weil das Thema den Gemeinderat schon seit Längerem beschäftigt, stimmte das Gremium in seiner jüngsten Sitzung einem Kompromiss einstimmig zu, obwohl von der Lösung weder die Kommunalpolitiker noch der Gastwirt begeistert sind. Die Fassade zur Rathausstraße soll zwischen den beiden Fensterreihen zwei neue Schriftzüge "Gaststätte Alte Schule" und "Museum" erhalten, die von darüber angebrachten Punktstrahlern beleuchtet werden. Dies soll es Besuchern ermöglich, das Gebäude nachts besser wahrzunehmen. Zudem wird dem Pächter des Lokals gestattet, neben dem Schriftzug der Gaststätte noch ein Logo der Paulanerbrauerei anzubringen. Vor allem das Logo war umstritten, es wird auf der Hausfassade an hervorgehobener Stelle platziert und von der Mehrheit der Gemeinderäte als störender Fremdkörper empfunden. Der Heimatverein "Die Gröbenhüter" sieht Außenbeleuchtung und Beschriftung kritisch, weil es sich nicht um eine historische Wirtschaft, sondern eine ehemalige Schule handelt. In dem Anwesen ist neben der Gaststätte noch das Heimat- und Torfmuseum der Gröbenhüter untergebracht.

Hans Böhmer (FW) bat Bürgermeister Martin Schäfer (UWG), darum, bei solchen Gestaltungsfragen künftig die Gröbenhüter früher einzubeziehen. Das Werbe- und Beleuchtungskonzept ließ die Brauerei erstellen, die die Alte Schule von der Gemeinde gepachtet hat. Thomas Breitenfellner (CSU) appellierte an Gemeinderat und Verwaltung, mit der Brauerei, also mit ihrem Partner, fair umzugehen. Statt auf dem hohen Roß zu sitzen, sollte man sich überlegen, wie die heimische Wirtschaft gefördert werden kann und das Anliegendes Pächters unterstützen. Und Bürgermeister Schäfer, der bis Anfang April mit seinem Bruder Inhaber des Lokals "Die Hexe" in der Bahnhofstraße war, räumte ein: "Es ist nicht ganz einfach, so eine Gaststätte zu betreiben."

© SZ vom 12.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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