Gröbenzell:Rochade bei den Freien Wählern

Im Gemeinderat von Gröbenzell gehört Hans Böhmer (FW) zu den wenigen Mitgliedern, die sich was trauen und mit Bürgermeister Martin Schäfer (UWG) Tacheles reden und den Rathauschef sowie die Verwaltung kritisieren. Damit fällt Böhmer insofern aus der Reihe, als der Gemeinderat seit Schäfers Wahlsieg vor zwei Jahren eher dazu neigt, um die Gunst des Bürgermeisters zu eifern, als ihm Paroli zu bieten. Als Referent für Planung- und Ortsentwicklung kritisierte Böhmer wiederholt, von Schäfer nicht genug eingebunden zu werden. Gelegentlich dauern ihm die Verwaltungsabläufe zu lang. In der nächsten Gemeinderatssitzung am kommenden Donnerstag, 21. April, von 19.30 Uhr an, soll das Gremium einen Wechsel des Planungsreferenten behandlen. Böhmer bestätigte auf SZ-Anfrage seinen Verzicht auf diesen Posten. Wie der FW-Politiker beteuerte, habe dieser Schritt jedoch nichts mit seinen kritische Nachfragen im Gemeinderat oder seinem Verhältnis zum Bürgermeister zu tun. Da sich der Gemeinderat in nächster Zeit zunehmend mit Angelegenheiten beschäftigen müsse, von denen der Kommunalpolitiker persönlich betroffen ist, befürchtet Böhmer, Angriffsflächen zu bieten und in ein schlechtes Licht gerückt zu werden. Solche Themen sind der Böhmerweiher, die Festsetzung von Hochwasserschutzgebieten und Maßnahmen zum Hochwasserschutz oder der Streit um Standorte für Wohncontainer von Asylbewerbern. Im Gemeinderat will Böhmer wie gewohnt weiterarbeiten und die Finger in die Wunden legen. Allerdings künftig als Vorsitzender der FW-Fraktion. Der bisherige FW-Fraktionschef Michael Leonbacher soll Planungsreferent werden.

© SZ vom 15.04.2016 / eis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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