Gröbenzell:Prozess um Urheberrechte

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An einen Wimpel erinnert das Logo der Fußballer vom Gröbenzeller FC Grün-Weiß. (Foto: Günther Reger)

Oberlandesgericht entscheidet, ob die Fußballer vom Sportverein Grün-Weiß 10000 Euro bezahlen müssen

Von Katharina Knaut, Gröbenzell

Es ist die entscheidende Verhandlung, die der Sportverein Grün-Weiß Gröbenzell an diesem Donnerstag bestreiten muss. In erster Instanz hatte der Verein den Urheberrechtsprozess gegen einen Münchner Fotografen verloren, dagegen legte er Berufung ein. Vor dem Oberlandesgericht geht es nun in die nächste Runde. Dann wird entschieden, ob der Verein die strittige Summe von 10 000 Euro zahlen muss oder nicht.

Im Jahr 2014 hatten die Gröbenzeller ihren Platz an der Wildmoosstraße an eine Münchner Fußballschule vermietet. Im Zuge dessen stellte der Webmaster der Grün-Weißen in Rücksprache mit der Fußballschule einen Flyer auf seine Homepage, auf dem auch ein Foto mit einer Gruppe von Kindern auf dem Fußballplatz zu sehen war. Zu diesem Zeitpunkt lag der Fotograf jedoch mit der Fußballschule wegen verletzter Urheberrechte im Streit. Im diesem Zusammenhang schickte er auch nach Gröbenzell die Aufforderung zu einer Unterlassungserklärung. Das Bild sei daraufhin von der Webseite genommen, aber versehentlich nicht vom Server gelöscht worden, erklärt Fritz Lachner, Zweiter Vorsitzender und Abteilungsleiter Fußball bei Grün-Weiß Gröbenzell. Das habe der Fotograf festgestellt und Entschädigung für die Urheberrechtsverletzung verlangt, sagt Lachner. Der Verein weigert sich jedoch, die geforderte Summe zu bezahlen. Ein Vergleichsangebot hatte der Verein in erster Instanz abgelehnt, da dieses sich auf mehrere Tausend Euro belief. Daraufhin fällte der Richter ein Urteil. Mitsamt der Anwaltskosten hätte das den Verein 10 000 Euro gekostet. Eine immense Summe, die der Sportverein nur schwer aufbringen könnte. Er ging in Berufung.

Die Zahlung von 10 000 Euro würde einen erheblichen Rückschlag für den Verein bedeuten, erklärt Lachner. "Wir haben einen Mitgliedsbeitrag von vier Euro im Monat. Insgesamt haben wir 200 Mitglieder. Davon finanzieren wir unseren ganzen Spielbetrieb. Das kann man sich jetzt ausrechnen." Wie man das im Zweifelsfall stemmen könne, müsse man schauen. Da bleibe nichts anderes übrig, als abzuwarten.

© SZ vom 09.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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