Gröbenzell:Pettersson auf 16 Millimeter

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Der katholische Filmclub zeigt analogen Jahresabschlussfilm

Von Kristina Kobl, Gröbenzell

Es ist nicht das erste Mal, dass der Katholische Filmclub "Neues von Pettersson und Findus" zeigt. "Bei der letzten Aufführung ist ein Kind nach vorne gelaufen und hat Pettersson gesucht. Die Eltern mussten ihm dann erklären, dass es ein Film ist", sagt Thomas Freckmann, Vorsitzender des Filmclubs. Der Katholische Filmclub zeigt Filme analog im 16-Millimeter-Format auf Projektoren - das ist bayernweit einzigartig und eine echte Attraktion für Kinder. Die Leute kämen von überall her, sagt Freckmann. Dieses Wochenende wird der Jahresabschlussfilm gezeigt: der schwedische Zeichentrickfilm Neues von Pettersson und Findus. "Die Kinder haben oft nach diesem Film gefragt, deswegen zeigen wir ihn jetzt noch einmal."

Jährlich etwa fünf bis sechs Filme bringt der Filmclub auf die Leinwand, in der Zeit von Januar bis März und von Oktober bis November. Dafür hat das Team ein eigenes Filmlager mit derzeit 15 Filmen. Alle zwei Jahre etwa kommt ein neuer Film dazu: "Wir hegen und pflegen unser Filmrepertoire." Seit der Club 1978 gegründet wurde, besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Landesmediendienst, der ihnen vor zwei Jahren eine Filmprüfmaschine schenkte. Damit kann der Club nun selbst Filme reparieren.

Freckmann ist Gründungsmitglied des Vereins. Seit 41 Jahren ist er beim Filmclub dabei. Das hätte er selbst nicht gedacht - doch wer einmal kommt, der bleibt auch, sagt er. Nur Nachwuchs zu finden sei schwierig: Der Club braucht junge Filmbegeisterte, ab neun Jahren kann man sich beteiligen. Doch viele Kinder haben, wie Freckmann sagt, ganz andere Sachen zu tun. Er bedauert das: "Wir machen Medienarbeit noch so, wie es früher war", sagt Freckmann. Er beschreibt es als anspruchsvolles Kinderkino mit Filmen, die der nachwuchs sonst nirgendwo mehr sehen könne. Damit hat er auch einen medienpädagogischen Auftrag. "Aber nur einen kleinen", sagt Freckmann bescheiden.

Er sieht sich eher als Filmeretter: Viele alte Filme, die weggeworfen werden würden, holt er zu sich ins Filmlager. So hat er auch "Neues von Pettersson und Findus" gerettet. Der Zeichentrickfilm läuft am Samstag, 9. November, und am Sonntag, 10. November, jeweils um 15 Uhr im Freizeitheim Gröbenzell - wie gewohnt herrlich altmodisch im 16-Millimeter-Format

© SZ vom 08.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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