Gröbenzell:Mildes Urteil für Grün-Weiß

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Verein muss weniger Entschädigung an Fotografen zahlen

Von Katharina Knaut, Gröbenzell

"Wir sind verhältnismäßig gut weggekommen", meint Fritz Lachner, Abteilungsleiter für Fußball beim Fußballverein Grün-Weiß Gröbenzell. Am Donnerstag ist vor dem Oberlandesgericht das endgültige Urteil in dem Rechtsstreit gefallen, den der Verein seit 2014 mit einem Münchner Kameramann wegen entgangenem Honorar, Schadenersatz und Vertragsstrafe ausficht. Statt den 4278 Euro, zu denen das Landgericht den Verein verurteilt hatte, muss er nach der Berufungsverhandlung nur noch etwa 1800 Euro zahlen. Dazu kommen noch die Anwalts- und Verfahrenskosten.

In Streit geraten waren Verein und Kameramann, der sich auch als Fotograf betätigt, da der Verein eines seiner Fotos auf die Homepage gestellt hatte. Nach einer Unterlassungserklärung nahm der Webmaster das Foto, auf dem eine Gruppe von Kindern auf einem Fußballplatz zu sehen war, von der Webseite. Dieses konnte über Umwege jedoch immer noch im Internet aufgerufen werden. Der Fotograf reichte daraufhin Klage ein.

Das Oberlandesgericht stufte nun das Verschulden des Vereins als geringer ein, da dieser umgehend auf die Unterlassungsverfügung reagiert habe. "Wir haben mit einer Zahlung gerechnet", so Lachner. Die Summe habe man bereits zurückgelegt. Das sei immer noch viel Geld, aber weniger als befürchtet. "Den Verein werden wir deswegen jetzt nicht auflösen."

Grün-Weiß Gröbenzell finanziert sich vor allem über seine Mitgliedsbeiträge. "Ein Beispiel: Unser Mitgliedsbeitrag für Kinder beträgt vier Euro im Monat. Wir haben 200 Kinder. Außerdem müssen wir auch noch unsere laufenden Ausgaben decken." Da sei das schon eine Stange Geld. "Ab jetzt stellen wir nur noch Bilder ein, die wir selbst gemacht haben." Sollte es dennoch einmal zu einer Ausnahme kommen, werde man das genau überprüfen. "Aber wir sind Laien, und Computerspezialisten können wir uns nicht leisten." Weitere konkrete Maßnahmen werde man aber wohl nicht ergreifen. In Zukunft werde so etwas sicher nicht mehr passieren, beteuert Fritz Lachner. "Aus seinen Fehlern lernt man."

© SZ vom 10.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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