Gröbenzell:Lernassistenten und Lese-Omas

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Mit einem Informationstag will die Ährenfeldschule ehrenamtliche Helfer gewinnen

Von Monika Kalisch, Gröbenzell

"Lernasse sind klasse". Seitdem die Grundschule Ährenfeldschule in Gröbenzell am "Innovationspreis Innere Schulentwicklung 2013 Bildungspaket Bayern" teilgenommen hat, können sie sich den Schulalltag ohne die ehrenamtlichen Lernassistenten, auch Lernasse genannt, kaum noch vorstellen.

Susanne Anton ist die Schulsozialarbeiterin an der Ährenfeldschule und arbeitet eng mit den Lernassistenten zusammen. "Wir haben gemerkt, dass viele Kinder mehr Förderbedarf hatten, als sie bekommen konnten. Die entwickelten Förderpläne waren jedoch schwer für die Lehrer umzusetzen", sagt Anton am Informationstag für neue Lernasse. Aus diesem Grund hat die Grundschuldirektorin Bettina Betz vor drei Jahren zusammen mit dem Verein Dreirat das Konzept der Lernassistenten an ihrer Schule eingeführt. Oft sind es Rentner, die sich als Lernassistenten melden. "Sie sind dazu da, die Lehrer aktiv im Unterricht zu unterstützen, bei Bedarf einzelnen Schülern bei Fragen weiterzuhelfen und im Allgemeinen den Schulalltag für alle Beteiligten zu erleichtern", erklärt Betz. Je nach Verfügbarkeit kommen die ehrenamtlichen Helfer ein- bis zweimal die Woche vormittags mit in den Unterricht, wo sie mit einem Lehrer und einer Klasse zusammenarbeiten.

"An der Ährenfeldschule gibt es ein großes Netzwerk an Fördermethoden", sagt Susanne Anton, "neben den Lernassistenten haben wir noch sogenannte Lese-Omas, die zum Vorlesen nachmittags in die Schule kommen. Es gibt Hausaufgabenbetreuer, Sozialarbeit und vieles mehr." Aktive Lernassistenten seien es derzeit sechs an der Grundschule.

Dass zu dieser Infoveranstaltung unerwartet auch Männer erschienen sind, freut die Direktorin besonders. Sie betont:" Es wäre gut für die Schüler, mehr männliche Unterstützung zu haben, da das Lehrerkollegium bislang nur aus Frauen besteht. Mit Männern könnten sich einige Schüler, besonders Jungs, eventuell besser Identifizieren."

Ein Lernassistent sollte Zeit und Motivation mitbringen und darf kein eigenes Kind in der Klasse haben. Darüber hinaus muss er im Vorfeld drei Vorbereitungskurse besuchen, in denen er wichtige Kernkompetenzen, Abläufe und Themen vermittelt bekommt. Im Laufe des Schuljahres muss er zudem regelmäßig an Praxistreffen teilnehmen, die dem Erfahrungsaustausch dienen sollen. Vorerfahrungen in einem Lehrberuf sind nicht nötig. Jeder, der sich dafür interessiert, kann ein Lernassistent werden.

"Schlussendlich ergibt sich für alle eine Win-win-Situation", sagt Bettina Betz. Denn jeder der Beteiligten profitiere von der Unterstützung. Dadurch, dass sich die Schule "Leute von außen" hole, präsentiere sie sich als eine offene Schule und vermittele immer mehr das "Bild der neuen Schule in der Öffentlichkeit". Die Ährenfeldschule kann mit der Infoveranstaltung zufrieden sein, denn sie hat sich dadurch bereits einen neuen Lernassistenten sichern können.

© SZ vom 13.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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