Gröbenzell:Horst Seehofer ehrt Lebensretter

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Nikolas Schmidt und Felix Happach (von links) am Mittwoch bei der Verleihung in der Residenz. (Foto: Bayerische Staatskanzlei)

Zwei 24-Jährige erhalten die Christophorus-Medaille

Von Ariane Lindenbach, Gröbenzell

Viel nachgedacht haben Felix Happach und Nikolas Schmidt nicht, als sie vor zwei Jahren einen jungen Mann vor dem Ertrinken im Olchinger See gerettet haben. Sie sind einfach einem Mitglied der Wasserwacht hinterhergelaufen und spontan in den See gesprungen, während der Rettungsschwimmer noch ein spezielles Brett zur Unterstützung der Hilfsaktion holte. Für diese Tat unter besonders schwierigen Umständen hat Ministerpräsident Horst Seehofer den beiden 24 Jahre alten Männer aus München und Gröbenzell am Mittwoch die Christophorus-Medaille verliehen. Insgesamt erhielten 50 Personen im Antiquarium der Münchner Residenz diese Auszeichnung, weiteren 87 Helfern verlieh Seehofer die Bayerische Rettungsmedaille.

"Ich weiß gar nicht mehr genau, in welchem Monat das war, ob am Anfang oder Ende des Sommers. Es war auf jeden Fall recht wenig los", erinnert sich Happach, der bis zum vorigen Jahr wie Schmidt bei seinen Eltern in Gröbenzell lebte. Die beiden Studenten kennen sich seit mehr als zehn Jahren vom Fußballspielen beim SC Gröbenzell. Happach, der inzwischen in München lebt, berichtet, dass Schmidt und er irgendwann im Sommer 2014 am Südufer des Baggersees auf einer Bank saßen und Musik hörten, als sie plötzlich Hilferufe wahrnahmen. Die Sicht auf den See war von Sträuchern und Schilf verdeckt, so dass sie nicht sofort erkannten, was los war. "Da kam schon einer von der Wasserwacht vorbeigesprintet, dem sind wir einfach hinterher."

Die beiden liefen zum Ufer, sahen einen Mann in einiger Entfernung im Wasser panisch rudern und um Hilfe rufen, sprangen hinein und schwammen hin. Derweil holte der Rettungsschwimmer Happach zufolge noch "eine Art Surfbrett mit Griffen" und kam hinterher geschwommen; auch vom Häuschen der Wasserwacht kamen noch weitere Rettungsschwimmer dazu. Gemeinsam brachten sie den Mann ans Ufer. Letztlich hätten Schmidt und er den Ertrinkenden lediglich "kurz über Wasser gehalten und auf das Brett gelegt", spielt der 24-Jährige bescheiden den eigenen Beitrag an der Rettung herunter.

Für die Studenten war es damals ganz selbstverständlich zu helfen, wie sie betonen. Der Gerettete übrigens, ein Mann um die 30, der gebrochen Deutsch sprach, wurde damals von einem Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht und für kurze Zeit auf der Intensivstation behandelt. Dort habe er sich offenbar schnell erholt, berichtet Happach.

© SZ vom 16.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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