Gröbenzell:Gut gerüstet

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Mit schwerem Gerät öffnen die Gröbenzeller Feuerwehrleute beim Tag der offenen Tür ein "Unfallauto", um den eingeklemmten Fahrer zu befreien. (Foto: Günther Reger)

Feuerwehr Gröbenzell präsentiert sich beim Tag der offenen Tür

Von Manfred Amann, Gröbenzell

Aus dem Eingang zum Schlauchturm in der Wildmoosstraße quillt dichter Rauch und auf dem Dachumgang winken Menschen und rufen um Hilfe. Jemand alarmiert die Feuerwehr, die unversehens mit der Drehleiter anrückt, den Platz absichert, die Leiter ausfährt und die Personen vom Dach holt, während Atemschutzträger beginnen, den Brandherd zu lokalisieren und zu löschen. Diese Szene gehörte zum Programm, mit dem die Freiwillige Feuerwehr Gröbenzell am Samstag ihr gesamtes Einsatzspektrum und die dafür nötige Ausrüstung zeigte. Mit dem hydraulischen Werkzeug, Spreizer und Schere, wurde ein eingeklemmter Fahrer aus einem Unfallauto befreit, die Gefährlichkeit einer Fettexplosion wurde demonstriert, ein Zimmerbrand wurde gelöscht, und es gab wertvolle Hinweise, wie man sich zum Beispiel bei Unfällen oder Gefahrensituationen verhalten sollte. Mit dabei war auch die Polizei.

"Mit Unterstützung des Vereins Bürger und Polizei wollen wir aufklären und für Gefahren auf der Straße und zu Hause sensibilisieren", erklärte Karlheinz Pangerl, der Leiter der Polizeiinspektion Gröbenzell, während sich die elfjährige Franziska Fingerabdrücke nehmen und für die "Verbrecherkartei" fotografieren ließ.

Alle zwei Jahre öffnet die Gröbenzeller Wehr ihre Tore, um die Bürger zu informieren und um Nachwuchs zu gewinnen. Und weil das Wetter mitspielte, drängten sich die Besucher, vor allem Familien mit Kindern, zu Hunderten auf dem Platz und in der Halle, in der es Getränke, Gegrilltes sowie Kaffee und Kuchen gab. Vor zwei Jahren habe man vier junge Leute geworben, erzählte Zugführer Sascha Stirm, der die Vorführungen moderierte. Der Tag der offenen Tür stand unter dem Jahresmotto des Landesfeuerwehrverbandes "Frauen zur Feuerwehr". Stirm: "Vielleicht können wir ja die eine oder andere Frau begeistern, aber Männer sind selbstverständlich auch willkommen.

Laut Kommandant Claudius Weirauch zählt die Gröbenzeller Wehr derzeit 67 Aktive und kann Verstärkung brauchen. "Die Erwachsenen interessieren sich mehr für praktische Tipps zur Gefahrenabwehr im Haushalt, Kinder und Jugendliche indes eher für unsere Fahrzeuge und für die technische Ausstattung", verriet Stirm. Der Zugführer erklärte, dass man brennendes Fett niemals mit Wasser löschen dürfe, dass man bei einem implodierten Fernseher zuerst den Stecker ziehen sollte, welche Brandmelder in welchen Räumlichkeiten die geeigneteren seien, wo diese am besten angebracht werden sollten und vieles mehr. Aufmerksamkeit erregte die "Modenschau", bei der die Spezialanzüge für Atemschutz-, Schnittschutz-, zur Absturzsicherung, für den Schutz vor Chemikalien und zur Bienenrettung vorgeführt wurden. "Der Eigenschutz ist enorm wichtig, damit Hilfeleistung nicht zur Gefahr wird", befand dazu Kommandant Weirauch.

Auf dem Hof wurden Lösch- und Gerätefahrzeuge gezeigt und die Ausstattung erklärt. Darunter auch der mobile Hochwasserschutz mit dem aufblasbaren Schlauchdamm und der Gerätewagen "Logistik", deren Fahrer Mühe hatten, dem Andrang der Kinder Herr zu werden, die mit Blaulicht und Sirene eine Runde drehen wollten. Spaß hatten die Kinder auch beim Spritzen auf eine Häuserwand und im Umgang mit dem Löschtrainer.

© SZ vom 16.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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