Gröbenzell:Die Jugend kommt zu Wort

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Mit Buntstiften sollen die jungen Gröbenzeller bei der Jugendbürgerversammlung ihre Wünsche und Anregungen für die Ortspolitik aufschreiben. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Bürgermeister Martin Schäfer hört sich bei einer Versammlung die Wünsche und Anregungen von 14- bis 25-Jährigen an. Diese wollen wissen, wo sie feiern können und wie es um ein Jugendcafé steht

Von Christoph Kaindl, Gröbenzell

Das Logo ist bunt gestaltet. Ineinander laufende Farbtupfer in blau, gelb, rot und grün. Darüber steht in eleganter Schrift: "Misch mit!" Denn ums Mitmischen ging es am Montag bei der Jugendbürgerversammlung in Gröbenzell. Eingeladen waren junge Menschen zwischen 14 und 25 Jahren. Auch das Motto wurde von einem jungen Menschen gestaltet, der 19-jährigen Caro Drössel. Jugendreferent und CSU-Gemeinderat Paul Biegholdt wies darauf hin, dass es bereits sehr viele Versammlungen in Gröbenzell gebe, weswegen die Stadt nun auch mit Jugendlichen enger in Kontakt treten wolle: "Wir wollen wissen, wo Sie der Schuh drückt."

Treffpunkt war der Sitzungssaal des Interimsrathauses an der Danziger Straße. Ungefähr 35 Jugendliche kamen, unter ihnen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und der Grünen Jugend. 40 Erwachsene, unter anderem aus den Reihen des Gemeinderats, des Kreisjugendrings, von Amnesty International und der Sparkasse, waren ebenfalls anwesend.

Bürgermeister Martin Schäfer (UWG) und Biegholdt stellten die Jugendarbeit in Gröbenzell vor. So ist die Gemeinde beispielsweise an der Renovierung der Skateranlage in Puchheim beteiligt und stellt bei Bedarf einen Gemeindebus zu günstigen Mietkonditionen zur Verfügung. Außerdem gab die Gemeinde 2006 eine sozialraumbezogene Jugenderhebung in Auftrag, um die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen besser zu kennen zu lernen. Biegholdt sagte, dass es fast 100 Vereine in Gröbenzell gebe. Das Spektrum reicht dabei von Sport- über politische Vereine und Musikschulen bis hin zur Feuerwehr. Das Programm der Jugendbegegnungsstätte "Impuls 8406" präsentierte die Mitarbeiterin Bettina Fischer. Es umfasst unter anderem den offenen Betrieb, eine Theatergruppe, Ferienaktionen und Projekte mit Schulen. Außerdem gibt es alle zwei Wochen von 22 bis 0 Uhr "Nightball" mit dem Motto "Sport statt Saufen".

Mit dem Appell: "Jetzt sollen neue Impulse aufgenommen werden!", startete Schäfer in eine Diskussionsrunde. Die Jugendlichen hatten die Möglichkeit, ihre Fragen und Anregungen an ihn zu richten. "Wo kann ich - abgesehen von daheim - in Gröbenzell eine Feier ausrichten?", kam es bald darauf aus dem Publikum. Schäfer meinte, dass öffentliche Plätze wegen der Nachtruhe und dem bei einer Party entstehenden Müll problematisch seien. Man könne aber bei der Stadt Räume mieten. Möglich sei dies beispielsweise im Impuls oder im Bürgerhaus. "Kann die Gemeinde die Anwerbung von Ehrenamtlichen in den Vereinen unterstützen?", wollte ein weiterer Jugendlicher wissen. Eine Ehrenamtsbörse könnte da helfen, sagte Schäfer.

Auch konnten Zettel mit weiteren Vorschlägen an die Stadt in eine Box geworfen werden. Die Anregungen wurden anschließend ausgewertet. Unter anderem kamen die Wünsche nach einem Briefkasten für Mitteilungen von Jugendlichen an die Gemeinde, einer Renovierung des Jugendhauses und für mehr Fahrradmöglichkeiten in Gröbenzell auf. Interesse zeigten die Jugendlichen auch an einem Jugendcafé. Paul Biegholdt erklärte, dass er sich an der Organisation einer derartigen Veranstaltung gern beteilige. In den nächsten Monaten wird sich der Gemeinderat mit den Vorschlägen der Jugendlichen beschäftigen.

Der 21-jährigen Carolin hat der Abend gefallen: "Zur nächsten Jugendbürgerversammlung werde ich wieder kommen. Dann kann ich sehen, was von unseren Anregungen schon umgesetzt wurde."

© SZ vom 11.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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