Gröbenzell:Gemeinsamer Hochwasserschutz

Lesezeit: 1 min

Gröbenzell tritt geplanter Arbeitsgemeinschaft von nun fünf Kommunen bei

Von Gerhard Eisenkolb, Gröbenzell

Die fünf Kommunen Gröbenzell, Olching, Puchheim, Eichenau und Alling wollen die Hochwasserprobleme am Starzel-, Gröben- und Ascherbach gemeinsam in den Griff bekommen. Einstimmig hat der Gemeinderat von Gröbenzell beschlossen, einer noch zu gründenden Arbeitsgemeinschaft der fünf Anrainerkommunen der drei Bäche beizutreten. Ziel dieser Arbeitsgemeinschaft ist es, ein gemeinsames interkommunales Hochwasserkonzept für alle Mitgliedskommunen zu erarbeiten. Mit der Präsentation der Ergebnisse des etwa 200 000 Euro teuren Konzepts wären die Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft beendet. Zu den Kosten trägt jedes Mitglied 20 Prozent, also ein Fünftel, bei.

Haben die Stadt- beziehungsweise Gemeinderäte aller Mitgliedskommunen zugestimmt, wird das Gutachten zur Erstellung eines "umfassenden Hochwasserschutzkonzepts" ausgeschrieben. Die Aufgabe der Koordination und Vertretung der Mitglieder übernimmt der Amperverband, dessen Vorsitzender der Allinger Bürgermeister Frederik Röder ist. Laut Röder soll die Zustimmung aller fünf Kommunen dem Amperverband bis Ende März vorliegen.

Bei der Beratung im Gemeinderat von Gröbenzell wies Brigitte Böttger, die Sprecherin der CSU-Fraktion, darauf hin, dass die Gröbenzeller seit der vorläufigen Sicherung von Überschwemmungsgebieten in bebauten Bereichen durch das Landratsamt "hochgradig nervös" geworden seien. Da die Gemeinde seit Jahren in der Pflicht stehe, die Bürger über die Hochwassersituation zu informieren, biete das Gutachten die Chance, die Bürger bei einer Versammlung zu informieren. Peter Falk (SPD) verwies auf den Anknüpfungspunkt, im Zusammenhang mit dem Gutachten die Möglichkeit zu prüfen, mit der Schaffung von Mulden auf den Gröbenbachwiesen zu Retensionsflächen für Hochwasser zu kommen. Hans Böhmer (FW) gab zu bedenken, dass Hochwasser nicht an den Grenzen eines Zweckverbands halt machten. Er wollte wissen, ob München in das Konzept einbezogen werde. Laut Böhmer ist Gröbenzell zur Umsetzung auf die Kooperation der Landeshauptstadt angewiesen, beispielsweise auf Aubinger Flur bei den Böhmerweihern.

Laut Darstellung der Verwaltung bietet die interkommunale Zusammenarbeit den Vorteil, dass Gröbenzell nicht mehr kleinräumig auf eigener Flur planen muss, um den Hochwasserschutz zu verbessern. Zur Erstellung des Konzepts soll nach dem Hochwasserrisiko-Managementplan des Wasserwirtschaftsamtes München in einem ersten Schritt das Einzugsgebiet der drei Bäche untersucht werden. Es werde demnach geprüft, wo das Hochwasser herkomme und wo man welche Schutzmaßnahme ergreifen könne. In einer zweiten Stufe werde geprüft, ob die Maßnahmen überhaupt umzusetzen sind. An einer überörtlichen Hochwasserplanung beteiligt sich das Wasserwirtschaftsamt. Außerdem sind dann die Fördermöglichkeiten besser und die Sätze höher als bei den Maßnahmen einzelner Kommunen.

© SZ vom 11.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: