Gröbenzell:Gefilzte Tierköpfe

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Tierköpfe aus Filz stellt die Gröbenzellerin Astrid Draeger her. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Gröbenzellerin Astrid Draeger fertigt besondere Trophäen

Von Eva Runkel, Gröbenzell

So manch erfolgreicher Jäger bringt sich seine Trophäen mit nach Hause, um sie an der Wand für alle sichtbar zu präsentieren. Dort hängen dann die Köpfe der toten Wildtiere und starren aus leeren Augen auf die Besucher. Ein Bild, das bei vielen ein etwas mulmiges Gefühl auslösen kann. Deutlich weniger unheimlich geht es in der Werkstatt und am Stand von Astrid Draeger zu. Die kleinen Tierfiguren und -köpfe dort schauen keineswegs bedrohlich. Regelrecht grinsend blicken sie aus ihren Knopfaugen.

"Das sind völlig unblutige Jagdtrophäen", erklärt Draeger, denn die possierlichen Tierchen sind vollkommen aus Wolle. Genauer, aus gefilzter Schafswolle. Mit ihren Händen und Seifenwasser bearbeitet Draeger diese und formt daraus die Tierköpfe in unterschiedlichen Größen. Sie sollen so echt wie möglich aussehen und werden schließlich auch noch auf einer Holzplatte angebracht, um sie an die Wand hängen zu können. Mit einer Filznadel mit Widerhaken an der Spitze stellt sie außerdem Figuren her, wie man sie auch in einer Krippe finden könnte.

Draeger holt sich immer wieder neue Vorlagen aus einer Tierenzyklopädie, wie zum Beispiel exotische Ziegen mit gedrehten Hörnern, doch am allermeisten würden ganz klassisch Hirsche verlangt. "Ich mache alle Tiere total gerne", erzählt Draeger. Es sei der Entstehungsprozess, der sie besonders begeistere. "Wie aus der ungesponnenen Schafwolle ein so ausdrucksstarkes Gesicht entsteht". Seit etwa acht Jahren beschäftigt sie sich bereits mit diesem Handwerk. "Schon seit der Schulzeit hatte ich ein Faible für Wolle", erzählt die 51-Jährige. Die Fülle und Vielfalt an Farben, die man in Wollgeschäften sieht, haben ihr besonders gefallen. Als ihre Kinder dann einen Filzkurs gemacht haben, konnte sie, gemeinsam mit einigen anderen begeisterten Müttern, die Lehrerin dazu überreden, auch einen Kurs für Erwachsenen anzubieten. "Erst habe ich auch lauter Taschen und Ähnliches gemacht und dann wurden es immer mehr Tierköpfe." Ihre Kreationen über Internetseiten zu verkaufen, kommt für Draeger allerdings nicht in Frage. Nur auf den Märkten habe man den persönlichen Kontakt zu den Kunden und würde auch direktes Feedback bekommen.

Hobbykünstler-Markt, Samstag, 1., und Sonntag, 2. Dezember, von 10 bis 17 Uhr, Freizeitheim Gröbenzell.

© SZ vom 01.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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