Gröbenzell:Förderungen für das Lastenfahrrad

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Gröbenzells Grüne wollen mehr klimafreundlichen Transport

Die Grünen und der Arbeitskreis der Agenda 21 wollen mehr Leute dazu bewegen, Fahrrad zu fahren und auf ein Auto zu verzichten. Deshalb soll die Gemeinde Gröbenzell die Anschaffung eines Lastenfahrrads mit einem Zuschuss fördern sowie ein Modell zur Miete von gemeindeeigenen Lastenfahrrädern zu entwickeln. "Gerade Gröbenzell ist mit dem kompakten Raum und den Einkaufsmöglichkeiten am Rand gut geeignet", argumentierte der Referent für Verkehr, Energie und Klimaschutz der Grünen, Walter Voit, unlängst im Gemeinderat. Der Antrag auf den 300 Euro hohen Zuschuss fand aber nicht bei allen Fraktionsmitgliedern Anklang. Vorsitzende Ursula Retz kritisierte, dass diese Förderung nur Besser verdienenden zugute kommen.

"Da siegt einfach mein soziales Herz über mein grünes Herz", sagte sie und kritisierte den vorgeschlagenen Gemeindezuschuss als "nicht angebracht". Dafür seien

Steuergelder nicht vorgesehen. "Ich bin sehr skeptisch und meine Fraktion auch", sagte Peter Falk im Namen der SPD- Fraktion. Brigitte Böttcher (CSU) fand ebenfalls nur einen Teil des Antrags unterstützenswert. Sie regte an, beide Punkte getrennt abstimmen zu lassen, dann könnten die Gegner eines Zuschusses diesen Teil ablehnen. Daniel Holmer (Grüne) räumte ein, dass die potenziellen Käufer eines Lastenfahrrades in Gröbenzell vermutlich eher keine finanziellen Probleme haben. Aber der vorgeschlagene Zuschuss in Höhe von 300 Euro könne womöglich dabei helfen, dass sich eine Familie anstelle eines zweiten Autos für ein Lastenfahrrad entscheidet. "Ich glaube, das kann für viele Leute der entscheidende Punkt sein, um diesen Schritt zu gehen", unterstrich Holmer.

"Es wird sich kein Mensch für 4000 Euro ein Lastenfahrrad kaufen wegen 300 Euro Zuschuss", widersprach Bürgermeister Martin Schäfer (UWG). Wie er erläuterte, arbeitet die Rathausverwaltung im Zusammenhang mit der Mitgliedschaft der Gemeinde im Arbeitskreis fahrradfreundliche Kommunen in Bayern derzeit ohnehin verschiedene Förderprogramme und Modellprojekte aus, um den Radverkehr zu fördern; unter anderem läuft derzeit eine Bewerbung bei jenem Arbeitskreis für ein Modellprojekt zum Mieten von Lastenfahrrädern. "Ich würde den Antrag gerne mitnehmen", sagte Schäfer. Beide Punkte sollen in die Überlegungen mit einbezogen werden, sobald ein Konzept ausgearbeitet ist, wird es dem Gemeinderat vorgestellt. Diesem Vorschlag des Bürgermeisters stimmte das Gremium zu.

© SZ vom 29.12.2020 / alin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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