Gröbenzell:Erfolgsgeschichte

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Die Musikschule Gröbenzell feiert ihr 50-jähriges Bestehen

Von Julia Kiemer, Gröbenzell

Die pädagogische Arbeit sei heute gar nicht mehr wegzudenken aus dem kulturellen Alltag Gröbenzells, so Sigrid Malzacher, Leiterin der Musikschule Gröbenzell. Mittlerweile sei die musische Schule eine feste Institution in Gröbenzell. In diesem Jahr wird diese erfolgreiche Einrichtung 50 Jahre alt. Das wird am kommenden Samstag, 27. Juni, mit musikalischen Darbietungen, Kuchenverkauf und Kinderschminken ab 14.30 Uhr auf dem Rathausplatz gefeiert.

Es ist das Jahr 1962, als der Anstoß zur Gründung der Gröbenzeller Musikschule von "oben" kommt. Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus erlässt eine "Bekanntmachung über Ordnung und Förderung des Sing- und Musikschulwesens in Bayern" und fordert dazu auf, Sing- und Musikschulen zu gründen. Ernst Cambensy habe sich der Organisation dessen angenommen und sei später auch einer der Gründer des Vereins gewesen, erzählt Malzacher, die seit 2003 die Musikschule leitet.

Der Verein läuft erfolgreich an und erfreut sich großen Interesses. Die Eltern seien damals begeistert gewesen und hätten gerne mitgemacht. So etwas sei immer wichtig, sagt die Leiterin. Obwohl die Musikschule gut läuft, entdeckt man früh die Vorteile in einer engen Zusammenarbeit mit der Musikschule Puchheim und der ebenfalls von Cambensy gegründeten Musikschule Fürstenfeldbruck. So werden die drei Musikschulen 1966 zur "Kreismusikschule Fürstenfeldbruck". Man habe damals die Selbstständigkeit aufgegeben, wurde damit aber stärker, sagt Malzacher. Es habe mehr Optionen für Ensembles gegeben, mehr Lehrer. Deshalb sei der Schritt sehr gut für die Entwicklung gewesen. "Man wollte nicht nur Gröbenzeller Süppchen kochen, sondern Größere", begründet die Leiterin die Kooperation. Das sei dann auch gelungen: Die Schule ist beständig gewachsen. Rund 300 Kinder und Jugendliche zählt die Musikschule, deren Verwaltungssitz seit dem Zusammenschluss in Fürstenfeldbruck liegt, heute. 30 Lehrer sind in der Gröbenzeller Zweigstelle der Kreismusikschule tätig, das Angebotsspektrum der Einrichtung ist groß. Ob Akkordeon, Zither, Klavier oder Flöte, man könne in der Musikschule fast alles erlernen, so Malzacher. Anfänger werden meist in Gruppen unterrichtet, wenn sie besser werden, bekommen sie dann Einzelunterricht. Auch Gesangsunterricht bietet die musische Schule an.

Wolfram Rothert unterrichtet Saxofon und Klarinette - und das bereits seit mehr als 25 Jahren. Verändert habe sich in der Zeit vor allem die Einstellung der Schüler. "Die denken heut viel rationaler als früher", so der 57-Jährige. Vor allem Gymnasiasten zählten zu seinen Schüler und die seien durch das G8 einfach gezwungen, ihre Zeit besser zu managen. Das merke man ihnen einfach an. Und noch eine zweite Veränderung fällt ihm ein: Nach der Gründung habe man sich schnell Lehrer zusammen suche müssen, die dann oft nur nebenberuflich Musikunterricht gegeben haben. So hätten ihm das zumindest die älteren Kollegen, die mittlerweile in Pension sind, erzählt. Heute würden nur noch studierte, hauptberufliche Lehrkräfte unterrichten, viele der Lehrer der Kreismusikschule seien auch Instrumental- und Musikpädagogen. "Natürlich ist das auch ein Qualitätsmerkmal", so Rothert.

Das Konzept mit hauptberuflichen und studierten Lehrern geht auf. Ob bei "Jugend musiziert" oder bei anderen Wettbewerben, die Musikschüler haben schon einige Preise abgeräumt. Einige andere langjährige Schüler würden mittlerweile erfolgreich ein Musikstudium absolvieren, erzählt Malzacher. Dadurch habe man sich einen guten Ruf im Landkreis erarbeitet und könne zufrieden auf 50 Jahre zurückblicken.

© SZ vom 25.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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