Gröbenzell:Ein Ort wird zur Bühne

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Gröbenzeller Musiknacht wartet mit 23 Konzerten auf

Von Felix Reuß, Gröbenzell

Thomas Breitenfellner hat eine schon fast unheimliche Glückssträhne, was die Wetterbedingungen für seine Events angeht. Der Organisator der Gröbenzeller Musiknacht kann sich nur an ein einziges Mal erinnern, bei dem die Konzerte sprichwörtlich ins Wasser gefallen sind. So stellt der ausbleibende Sommer dieses Jahr wohl das größte Hindernis für die Gröbenzeller Musiknacht am 9. Juli dar.

Von rasantem Wachstum spricht der 33-Jährige und verweist auf die 23 teilnehmenden Bands, die an jenem Samstag in 19 Locations in Gröbenzell die Musikkultur pflegen werden. Das sind drei Orte mehr als im Vorjahr und sogar neun mehr als beim Premieren-Event 2005.

Sollte am 9. Juli wie im letzten Jahr eine "Saharahitze" herrschen, können sich die teilnehmenden Gaststätten wie das "Ciccino", das Wirthaus Gröbenzell oder etwa Neuling "Balaton Retro" auf reichlich Besucher einstellen. 3000 bis 4000 Gäste werden zur Musiknacht erwartet und diese sollen möglichst viel von der reichhaltigen Auswahl an Bands mitbekommen. "Schlendern von Konzert zu Konzert" können die Leute, dafür haben sie von 20 bis 3 Uhr morgens ausreichend Zeit.

Dabei wird ihnen die ganze Bandbreite der Musik geboten. Auf einer Open Air-Bühne beim Cafe Valentin, also nördlich der Bahnstrecke, geben die "Serious Six" den größten Hits von Künstlern wie AC/DC oder Michael Jackson einen Blasmusik-Touch. Schon im letzten Jahr konnten die fünf Burschen unter Beweis stellen, dass Stücke wie "Highway to Hell" oder "Beat it" auch mit Trompete, Posaune und Saxofon begeistern. Großer Beliebtheit erfreuen sich außerdem auch ihre Eigenkompositionen oder bayerische Klassiker der Spider Murphy Gang. Denn sobald der Refrain von "Skandal im Sperrbezirk" über den Bahnhofsplatz schallte, bleibt bei guten Wetter kaum ein Fleckchen frei. Dass die Musiknacht aber nicht nur Publikum aus der Umgebung anzieht, beweist die Band "Senza Filtro", die gleich mit einem eigenen Bus und Fans im Schlepptau aus Italien anreist. Der Italo-Rock kommt auch im beschaulichen Gröbenzell seit Jahren bestens an. Für das typisch italienische Flair bietet sich ein Eis im "Ciccino" geradezu an. Nachdem die Harder-Volkmann-Orgel im Stockwerk gerade ihr Comeback gefeiert hat, bekommt auch sie einen Platz im Programm der Kulturnacht. Organist Christoph Hauser wird dabei am Saxfon von Florian Höck begleitet.

Dass es die Besucher wirklich schaffen, alle 23 Konzerte zu besuchen, ist eher unwahrscheinlich. Das sollte aber auch nicht das Ziel sein, meint Thomas Breitenfellner. Am besten sei es, sich ein halbes Dutzend raus zu suchen. Für größere Distanzen zwischen den verschiedenen Spielstätten kann ein Shuttlebus, der vom Rathausplatz aus im 20-Minuten-Takt das Konzertgebiet abfährt, kostenlos genutzt werden. Zum "größten Musikevent in der Region" fehlt also nun nur noch das passende Sommerwetter.

© SZ vom 22.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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