Gröbenzell:Ein Leben für die Musik

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Angelika Ostermeier leitet den Gröbenzeller Jugendchor und musiziert in einer Flötengruppe. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Jugendchor, Flötenquartett, Duo: Angelika Ostermeiers Auftritte am örtlichen Christkindlmarkt

Von Ariane Lindenbach, Gröbenzell

Wer in Gröbenzell lebt und ein bisschen was für Musik übrig hat, der kommt an ihr fast nicht vorbei: Angelika Ostermeier leitet nicht nur den von ihr ins Leben gerufenen Jugendchor der katholischen Kirche, die Rainbow Churchies, sie musiziert unter anderem mit ihrem Duo Ars Musica oder auch mit der von ihr gegründeten Flötengruppe. Zu sehen und hören ist die aus Köln stammende 62-Jährige regelmäßig in der katholischen Kirche Sankt Johann Baptist sowie bei gelegentlichen gesellschaftlichen Ereignissen am Ort. Etwa beim Adventsmarkt am Wochenende; dort hat Ostermeier quasi einen Dauerauftritt, zumindest am Sonntag.

Dabei hat sich das musikalischen Engagement für die Mutter von drei erwachsenen Kindern in den letzten Jahren mehr oder weniger auf natürlichem Wege reduziert. Ostermeiers Kinderchor, die Kirchenmäuse "haben sich einfach aufgelöst". Nach und nach seien immer weniger kleine Kinder zum Singen gekommen. "Seit Musik und Chor vermehrt an Schulen angeboten wird, sind es nicht mehr so viele." Und so wurden die Kirchenmäuse, ein Chor, den Ostermeier 1997 für die Kleinsten ins Leben gerufen hatte und in dessen besten Zeiten etwa zwei Dutzend Kinder mitgesungen haben, 2017 eingestellt. Will heute ein kleines Kind im Chor mitsingen, findet es bei den Rainbow Churchies eine musikalische Heimat.

Doch auch ohne die Kirchenmäuse ist die 62-Jährige am Wochenende gut beschäftigt. Am Samstag spielt sie mit ihrem Flötenquartett (16.30 Uhr), am Sonntag beginnt ihr Programm bereits mit dem Gottesdienst, den sie mit ihrem Kirchenchor Intakt - ja, auch der wurde von ihr initiiert - musikalisch gestaltet. Mittags (13.30 Uhr) singen die RainbowChurchies drinnen und draußen, "und anschließend bin ich noch mit dem Duo Ars Musica unterwegs". Ilse Huttenlohers Gitarrenspiel und Ostermeiers Flötenmusik sind schon mindestens seit 30 Jahren zu hören, früher spielten sie beim Ritterturnier in Kaltenberg klassische Musik. Am Sonntag erwartet die Gäste ein stimmungsvolles Programm, etwa mit dem "Winter" von Vivaldi oder einer Romanze von Giuliani.

Dass Angelika Ostermeier viel Zeit ihres Lebens der Musik widmet, ist dem föderalistischen Bildungssystem geschuldet: Ihr Kölner Lehramtsstudium wurde in Bayern nicht anerkannt. Doch einfach nur daheim bleiben und die Kinder erziehen, wollte sie nicht. Also begann sie mit ihrem im Studium erworbenen Wissen, privat als Musiklehrerin zu unterrichten. Die Tätigkeit wurde zum Selbstläufer. Eltern hätten sie angesprochen wegen eines Kinderchors, erzählt sie. Es war die Initialzündung für die Kirchenmäuse, die späteren RainbowChurchies. Das Beste daran: "Es war mein Studiumswunsch, einen Kinderchor zu leiten."

© SZ vom 30.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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