Das ist kein klassisches Zauberprogramm: Scharlatane, Wunderheiler und echte Phänomene kommen darin vor. Der 43-jährige Mentalmagier Christoph Kuch führt in der Zaubershow "Macht verrückt" in eine Welt der scheinbaren Wunder. "Es geht um Dinge, die Leute glauben, obwohl diese eigentlich übernatürliche Fähigkeiten voraussetzen, die es aber meiner Meinung nach nicht gibt", sagt der gebürtige Nürnberger. Er sehe diese besagten Fähigkeiten kritisch und arbeite das in seinem Stück mit Hilfe von kabarettistischen Einlagen und "Magie" auf humorvolle Art und Weise auf. Er betont, dass er nie von sich selbst behaupten würde, er könne im herkömmliche Sinne zaubern. "Ich zeige eine Form der Zauberkunst, die den Anschein erweckt, ich hätte übernatürliche Fähigkeiten." Für ihn ist es wichtig, dass sich die Menschen im Nachhinein fragten, ob es Zauberei sei oder doch ein Trick. Er mache sich psychologische Phänomene zwar zu nutzen, das aber eher bei der Auswahl seiner Versuchspersonen. Ein offenes Gemüt sei hier entscheidend.
Ein Teil der Show an diesem Freitag in Gröbenzell wird unter anderem eine Einlage sein, bei der eine Zuschauerin an den Namen und die Geburtszeit ihres erstgeborenen Kindes denken muss. Die genaue Uhrzeit steht auf einem Radiowecker, der auf einem Foto abgelichtet ist, das sich während der ganze Darbietung in dem Portemonnaie des Mentalmagiers, das auf dem Tisch neben ihm liegt, befindet.
"Als Zauberer ist man in Deutschland relativ austauschbar, wenn man einen Effekt nach dem anderen zeigt." Er versuche deswegen schon immer authentische und individuelle Vorträge zu finden. Christoph Kuch führte seine Shows bereits auf internationalen Bühnen auf und wurde 2012 Zauberkunstweltmeister im Bereich Mentalmagie. Er setzte sich gegen 160 Konkurrenten aus 26 Ländern durch. Die Jury bewertete die zehnminütige Show unter anderem hinsichtlich Kriterien wie Erstaunlichkeit, Unterhaltungswert und Bühnenaufbau. Gewinnen konnte der Mentalmagier mit einem Effekt, indem er seinen Probanden auf eine imaginäre Tauchreise zum Wrack der Titanic führte. "Eine atmosphärische und emotionale Nummer", beschreibt Christoph Kuch die Darbietung. Auf dieser Reise frage er nach verschiedenen Details, an welche der Teilnehmer denken soll: Den Namen des Tauchbootes, das ihn zum Wrack hinunterbringt; die Tauchtiefe, in der er sich befindet, während er das erste Mal das Wrack der Titanic erblickt; und die Gravur einer Goldmünze, die er am Meeresboden gefunden hat. Darauffolgend holt er die Testperson auf die Bühne und gibt ihr einen fest verschlossenen Brief. Auf diesem stehe dann der von ihm gedachte Name des Tauchbootes und die Tauchtiefe, während er auf die Titanic blickte. Final ist dann auf einer Münze, die der Mentalmagier um den Hals trägt, die gedachte Jahreszahl der Testperson eingeprägt. Wichtig war es ihm, dass er in seiner neuen Show neue Darbietungen dem Publikum zeigt. Mithilfe seines Regisseurs Bernd Regenauer, eines bayerischen Kabarettisten, sei das auch gelungen. Es sei keine klassische Zaubershow mehr, es sei ein rundes und in sich geschlossene Programm, das das Publikum durchaus polarisiere.
Die Show "Macht verrückt" findet am Freitag, 21. Dezember, von 20 Uhr an im Stockwerk, Oppelner Straße 5, in Gröbenzell statt. Einlass ist ab 19 Uhr und die Tickets kosten 23,80 Euro. Erhältlich auf www.stockwerk.de/tickets.