Gröbenzell:Bühne frei für die Biene

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Umweltministerium fördert Projekt an Ährenfeldschule

Von Maria Häfner, Gröbenzell

"Jede Blüte zählt." Das ist es, was die Diplombiologin, Imkerin und angehende Umweltpädagogin Janine Lipowsky den Schülern der Klasse 4c der Gröbenzeller Ährenfeldschule vermitteln will. Im Rahmen des zweitägigen Projektes "Bienen brauchen Blüten: Vom Honig zur Blütenwiese" lernen die Kinder spielerisch, was die Bienen für den Menschen tun und was jeder Mensch im Gegenzug für die Bienen tun kann. Die Schüler bastelten außerdem Bienenwachskerzen und Erdbällchen mit Samen für Balkon und Garten, aus denen einmal eine Bienenweide werden kann.

Das Projekt , das sowohl in der Ährenfeldschule als auch im Imkerverein Lochhausen stattfand, wird vom bayerischen Umweltministerium gefördert und soll auch weiterhin als Schulklassenprojekt angeboten werden. Es macht auf das Bienensterben als Folge von Futtermangel, Varroa-Milben und Insektiziden aufmerksam und soll Kindern mit allen Sinnen beibringen, wie wichtig Bienen für die Umwelt und letztlich die Menschen sind. Hobbyimkerin Lipowsky hat großen Respekt vor Bienen und ihrem hochkomplexen Verhalten. Da sie außerdem der Meinung ist, dass die meisten Menschen ihren Bezug zur Natur in der Kindheit erlernen, stand für sie fest, dass sie ein Projekt mit Kindern und über Bienen machen würde.

Sie erzählt den Schülern, dass das kleinste Nutztier 80 Prozent der Nutz- und Wildpflanzen bestäubt, aus dem somit etwa ein Drittel des Obstes und Gemüses wird. Nach Rind und Schwein ist die Biene das drittwichtigste Nutztier und hat eine Wirtschaftsleistung von weltweit über 150 Milliarden Euro, in Deutschland von etwa vier Milliarden Euro. Würden die Bienen aussterben, hätten die Menschen ein massives Ernährungsproblem, da Windbestäubung zwar auch bei vielen Pflanzen funktioniert, aber Ertrag und Fruchtqualität sinken würden. .Da Bienen sich 100 Millionen Jahre lang an die Vielfalt angepasst haben, sind die hohen Bienenverluste der letzten Jahre auch mit der durch Monokulturen verknappenden Anzahl an nektar- und pollenspendenden Pflanzen zu erklären. Lipowsky empfiehlt jedem, der einen Balkon oder Garten hat, einheimische Blütenpflanzen zu pflanzen, genauso wie viele Kräuter und den Garten nicht immer komplett steril zu halten.

© SZ vom 14.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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