Ein falscher Polizeibeamter hat sich das Vertrauen einer 77 Jahre alten Rentnerin in Gröbenzell erschlichen und die Frau um mehrere Tausend Euro betrogen. Der angebliche Polizist hatte die Seniorin laut einem Sprecher des Polizeipräsidiums Ingolstadt bereits vor einer Woche telefonisch kontaktiert und unter Vorspiegelung unterschiedlicher polizeilicher Szenarien um ihre Mithilfe gebeten. Schließlich brachte er die 77-Jährige unter dem Vorwand, "angebliches Falschgeld müsse geprüft werden" dazu, dreimal Bargeld bei ihrer Bank abzuheben und einem Unbekannten zu übergeben. Erst als sich der angebliche Polizeibeamte nicht, wie angekündigt, zum Beginn dieser Woche meldete, schöpfte die Gröbenzellerin Verdacht und erstattete Anzeige. In diesem Zusammenhang warnt das Präsidium ausdrücklich vor dieser zurzeit aktuellen Betrugsmasche. Die Betrüger seien weiterhin aktiv und würden regionsübergreifend agieren.
Aufgrund der bisherigen Vorfälle ist den Ermittlern bekannt, dass bei diesen Anrufen auf dem Telefondisplay des Angerufenen häufig die Anrufernummer 110 angezeigt werden. Der angebliche Beamte stelle im weiteren Verlauf des Gesprächs meist Fragen zu Anwesenheitszeiten in der Wohnung, zum Schließzustand von Fenstern und Türen sowie zur Aufbewahrung von Bargeld oder Wertgegenständen. Diese Anrufe haben das Ziel, Betrugs- auch Diebstahlstaten anzubahnen. Die Inspektionen des Präsidiums Oberbayern verzeichneten bisher mehr als 90 solche Fälle. Wie in Gröbenzell kam es auch in Dachau, Freising und im Landkreis Eichstätt zu Geldübergaben. Nur an diesem Montag und Dienstag seien knapp ein Dutzend solcher Anrufe gemeldet worden, die jedoch alle erfolglos blieben. Die Polizei rät, bei solchen Anrufen misstrauisch zu sein und im Zweifel die Polizei zu kontaktieren, in eiligen Fällen auch unter der Notrufnummer 110.