Gröbenzell:Besser als Musikunterricht

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Für manche der Mitglieder ist die Musik nur ein Hobby, für andere ist sie ein Lebensinhalt. (Foto: privat)

Die Band der Steiner-Schule spielt bei "Gröbenzell ist bunt"

Von Lena von Holt, Gröbenzell

"Für mich ist Musik alles", sagt der 15-jährige Finn. Eigentlich begleitet ihn die Musik durch den ganzen Tag, er spielt Klavier und Horn. Später einmal Musiker werden, das wär's. Seit einem Jahr spielt Finn als einer von neun Bandmitgliedern in der Schulband der Waldorfschule Gröbenzell. Zwischen 15 und 18 Jahren sind ihre Mitglieder alt. In Finns Leben spielt Musik eine große Rolle - für andere ist die Band einfach nur ein Hobby. Zwischen Chor, Orchester und Band können die Schüler der Oberstufe der Robert-Steiner-Schule wählen. Nur wenige wollen in die Band, wundert sich der Brucker, der in der Band Keyboard spielt. "Das ist nur was für Leute, die wirklich Lust drauf haben", findet Finn.

Jeden Freitag trifft sich die Band für zwei Stunden. Dann spielen sie alles von Klassikern wie "Ain't no Sunshine" und "Hit the Road, Jack" bis hin zu aktuellen Charthits wie "Riptide" von Vance Joy. Die Mischung ergibt sich aus dem Musikgeschmack der Schüler und von Ruben Lipka - dem Lehrer, der die Band seit zwei Jahren leitet. "Ruben ist cool, er ist kein typischer Lehrer", finden die Schüler. Auch Lipka selbst sieht sich viel lieber als Mentor oder Coach. Bevor der 23-jährige in München Musik studierte, ist er selbst einmal auf diese Schule gegangen. Auch er hat in einer Band gespielt, die sich in der Schule gegründet hat. Jetzt möchte er seine Begeisterung für die Musik weitertragen. Das gehe auf diese Weise viel besser, als durch eine klassische Musikerziehung.

In der Schulband hat jedes Mitglied seine Aufgabe: Sängerin Pia, die Gitarristen Marie und Lukas, Keyboarder Finn, Bassist Leon sowie Elias, Marius und Daniel am Schlagzeug. Jeder von ihnen ist dafür verantwortlich, dass es am Ende auch gut klingt. Selbst dann, wenn man nur einen kleinen Part übernimmt. "Das Ganze funktioniert nur, wenn alle mitziehen und ihre Aufgaben ernst nehmen", sagt Lipka. Wer in die Band will, muss sich zumindest vorher schon einmal mit dem Instrument auseinandergesetzt haben. Das ist Lipka wichtig, weil am Ende jeder Einzelne das Projekt mitträgt. Immerhin kommt es dann auch zu Auftritten, zum Beispiel beim Frühlingsfest der Schule oder beim Abschlusskonzert, das jeden Sommer stattfindet.

Am Samstag, 18. Juni, spielt die Band auf dem Interkulturellen Fest in Gröbenzell. Die Veranstaltung beginnt um 14.30 Uhr und findet auf dem Platz vor dem Rathaus statt. Unter dem Motto "Gröbenzell ist bunt" treten bis in die Nacht hinein Bands und Tanzgruppe aus verschiedenen Nationen auf. Nach Sonnenuntergang wird es ein gemeinsames "Fastenbrechen" geben, das für kulinarische Genüsse aus aller Welt sorgt.

© SZ vom 18.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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