Gröbenzell:Ausgebrannt

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Gröbenzeller Feuerwehr fehlt das Personal für Tageseinsätze

Von Gerhard Eisenkolb, Gröbenzell

Weil die Helfer Freiwilliger Feuerwehren berufstätig sind und viele von ihnen nicht an ihren Wohnort arbeiten, gibt es immer wieder Probleme, tagsüber genügend Personal für einen Einsatz zu haben. Zugespitzt hat sich die Personalnot in diesem Herbst bei der Feuerwehr Gröbenzell. Darauf wies CSU-Gemeinderat Christian Finkenzeller am Donnerstag hin. "Die Feuerwehr kann nicht mehr garantieren, dass tagsüber ein Fahrzeug ausrücken kann", sagte der Feuerwehrreferent besorgt. Deshalb sei die "Tagesalarmsicherheit" nicht mehr gewährleistet.

Auch der Gröbenzeller Sonderweg, durch den bislang rund um die Uhr die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr aufrechterhalten werden konnte, funktioniert nicht mehr zuverlässig. So waren der bisherige Kommandant und einige der Feuerwehrleute beim Bauhof der Gemeinde angestellt. Bei einem Alarm konnten sie innerhalb von Minuten zum Feuerwehrhaus fahren und ausrücken. Auch bekamen sie keine Probleme mit ihrem Arbeitgeber, wenn sie wegen eines Einsatzes in der Arbeit fehlten. Nun haben einige Bauhofmitarbeiter, die auch Feuerwehrmänner sind, Urlaub. Darauf wies Bürgermeister Martin Schäfer (UWG) hin. Um mehr Helfer zu bekommen, stellte der Rathauschef eine Werbekampagne für die Feuerwehr in Aussicht. Kurzfristig sei es jedoch schwierig, den Notstand zu beheben, sagte er.

Weil viele der ausgebildeten Helfer nach München pendeln, sind die Probleme der Feuerwehr am Tag für den Gemeinderat nichts Neues. So warb die Gröbenzeller Wehr erst vor einigen Monaten mit beachtlichem Erfolg für eine Jungfeuerwehr, um auf diese Weise langfristig Helfer zu qualifizieren. Daraufhin meldeten sich 17 Jugendliche, die sich der Wehr anschlossen. Nur dauert es noch einige Zeit, bis diese ihre Ausbildung beendet haben und ausrücken dürfen. "Man tut etwas", ergänzte der Feuerwehrreferent. So wurden laut Finkenzeller erst kürzlich zwei Schnellschulungen angeboten, um neue Kräfte zu qualifizieren. Wie Schäfer ergänzte, benötigen Feuerwehrleute auch einen Lastwagenführerschein, um ein Einsatzfahrzeug steuern zu dürfen. Beim Erwerb der Führerscheine und bei anderen Ausbildungsmaßnahmen ist die Feuerwehr auf die Hilfe der Gemeinde angewiesen.

© SZ vom 24.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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