Gröbenzell:Anschauliche Städteplanung

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Informativ: Die Ausstellung erklärt Sinn und Ziele des integrierten städtebaulichen Konzepts. (Foto: Gemeinde Gröbenzell/oh)

Eine Ausstellung im Bürgerhaus zeigt, wie Gröbenzell sein Zentrum gestalten will. Und dank "Isek" hohe Zuschüsse erhält

Von Ariane Lindenbach, Gröbenzell

Die Bezeichnung ist nichtssagend bis sperrig. Und doch ist das Isek, wie das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept unter eingeweihten Kommunalpolitikern und Verwaltungskräften heißt, für Kommunen durchaus attraktiv. Wie man am Beispiel der Gemeinde Gröbenzell sieht, ermöglicht die Teilnahme an dem von der Regierung von Oberbayern aufgelegten Förderprogramm staatliche Zuschüsse in Höhe von 60 Prozent. Dass die wenig griffige Bezeichnung "Isek" jedoch nicht alle Gröbenzeller verschreckt, zeigte sich bei der Eröffnung der Ausstellung "Zukunft zeigen" aus Anlass des Abschluss des Isek-Konzeptes samt Maßnahmenkatalog. Etwa drei Dutzend Menschen sind zur Eröffnung ins Bürgerhaus gekommen, nur gut die Hälfte sind Mitglieder des Gemeinderates oder der Verwaltung.

"Das ist eine Abschlussveranstaltung und gleichzeitig eine Startveranstaltung", erläutert Markus Groß zur Begrüßung. Der Leiter des Bauamtes, der in der Beteiligung Gröbenzells am Isek "einen spannenden, ganz ausschlaggebenden Punkt" für seine Bewerbung bei der Gemeinde gesehen hatte, verdeutlicht den Anwesenden, dass nun zwar die analytische, konzeptionelle Arbeit des Prozesses vorbei ist, es jetzt aber an die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen geht, etwa eine höhengleiche Gestaltung mit einheitlichem Belag in der Kirchen- und Bahnhofstraße herzustellen. Das wurde übrigens - auch das erfährt man bei der Ausstellung - bereits 2001 bei der "Studie zur Belebung des Ortszentrums" vorgeschlagen worden.

Des weiteren verweist Groß auf die seit 2015 laufende Bewerbung Gröbenzells als fahrradfreundliche Kommune. Bewusst habe man beide Prozesse miteinander gekoppelt, da nur die Verknüpfung von städteplanerischen und verkehrlichen Belangen einen Sinn mache. Auch beim Radverkehrskonzept sind Analyse und Konzeption inzwischen abgeschlossen, auch dort geht es nun wie beim Isek um die Realisierung der einzelnen Maßnahmen. Bürgermeister Martin Schäfer unterstreicht außerdem, dass es für die Bürger während des zweieinhalb Jahre dauernden Prozesses mehrfach bei Werkstätten und Workshops die Gelegenheit zur Beteiligung gab. "Es haben viele mitgemacht, viele kreative Anregungen sind bei uns angekommen."

Die Ausstellung erzählt auf mehreren Aufstellern in zehn Kapiteln die Geschichte des Prozesses, angefangen mit der Frage "Warum ein Isek und wie läuft es ab?" bis bei der letzten Tafel, "Wie geht es weiter?", ein Ausblick in die Zukunft gegeben wird. So erfahren die Betrachter, dass der gesamte Prozess vom Büro Dragomir Stadtplanung München begleitet wurde. Dessen Mitarbeiter haben auch die Folien für die Ausstellung erstellt. Zur Eröffnung führen zwei Planerinnen durch die gesamte Darstellung. "Wir sind hier in den aktiven Zentren", erläutert die Architektin beispielsweise, weshalb das Sanierungsgebiet auf die Bereiche entlang der Kirchen- und Bahnhofstraße sowie des Gröbenbachs beschränkt wurde. Ganz im Sinne des Ansatzes der Regierung von Oberbayern soll dieses Gebiet lieber überschaubar sein, damit die angestrebten Ziele schnell umgesetzt werden können. Und dann, im Idealfall, auch in anderen Teilen des Gemeindegebiets realisiert werden. Die Ausstellung zum Isek-Prozess ist noch bis Freitag, 20. Dezember, in der Galerie des Bürgerhauses zu sehen sein.

© SZ vom 13.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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