Gröbenzell:Aikido, Kimono, Cosplay

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Der SC Gröbenzell lädt wieder zu einem facettenreichen Japanfest ein

Von Karl-Wilhelm Götte, Gröbenzell

Japan, Japan, Japan in Gröbenzell: Tänze, EnGawa-Theaterkunst, Schwert-History, Cosplayer oder Judo ist nur ein kurzer Auszug aus dem umfangreichen Programmangebot. Die Aikido-Abteilung des 1. SC Gröbenzell widmet sich an diesem Samstag bei ihrem Japanfest im Freizeitzentrum an der Wildmoosstraße dem fernen asiatischen Land in einer beeindruckenden Komplexität.

"Japanisch für Anfänger" titelt der Veranstalter und verspricht Spektakuläres: "Das Freizeitzentrum verwandelt sich in eine japanische Kulturoase und entführt die gesamte Familie für einen Tag in das Land des Lächelns." Die zweite Auflage des Japanfestes besticht wieder mit einer bewährten Mischung von Bühnenvorführungen und Workshops. Die Gröbenzeller Aikidos betreiben eine der modernen japanischen Kampfkünste. Ähnlich wie beim Judo geht es auch bei dieser Variante der Verteidigungskunst um diverse Halte- und Wurftechniken. Aikido bedeutet friedfertige Verteidigung, die den Gegner nicht besiegen oder gar verletzen, sondern eher beruhigen soll. Er möge zur Vernunft kommen und die Aussichtslosigkeit seiner Attacke einsehen. Die japanischen Schriftzeichen für Aikido lassen einige Interpretationen zu. Es geht jedoch immer um Harmonie und Energie.

Diese beiden Kategorien ziehen sich durch das gesamte "spannungsgeladene Programm", so die Aikido-Abteilung. Die vielen Workshops bieten diverse sportliche Bewegungsmöglichkeiten, aber auch typische Japan-Themen. Darunter ist auch die Kimono-Kunde. Das kaftanartige Kleidungsstück ist etwa 1200 Jahre alt. Kimonos sind bunt und werden zumeist von Frauen getragen. Doch auch japanische Männer tragen diese Kleidung, zum Beispiel bei Hochzeiten oder Teezeremonien. Japanische Frauen haben zur Jahreszeit passend mehrere Kimonos im Kleiderschrank. Das Binden ist eine Kunst, besteht doch der Kimono aus mindestens zwölf Einzelstücken, die in einer bestimmten Reihenfolge angelegt werden müssen. Dazu muss der lange Gürtel, der Obi, gebunden werden. So ist es wenig verwunderlich, dass es in Japan Kimono-Anlegehilfen gibt, die gegen ein Honorar ihre Unterstützung anbieten.

Auf der Bühne, die ein durchgehendes Programm bietet, werden nach dem Grußwort des stellvertretenden japanischen Generalkonsuls Tomio Sakamoto am Samstagnachmittag von einem Duo japanische Kunstlieder vorgetragen. Ein Höhepunkt wird sicherlich wenig später der Auftritt des Münchner Animanga Chores sein. Den gibt es seit drei Jahren, und er präsentiert ein buntes Repertoire an Liedern aus Animes, Zeichentrickfilmen und Games, wie der Chor im Internet schreibt. "Stimmen Sie mit dem Chor in japanische Klassiker ein", fordern die Gröbenzeller Aikidos die Besucher auf.

Japanisches Essen wird es natürlich ebenfalls geben, traditionelles Messerschleifen und das Erlernen des Go-Spiels ist möglich. Gespannt darf man auf die Fantasiewelt der Cosplayers sein. Cosplayer sind Menschen, die sich detailgetreu in Comic- und Filmhelden verkleiden. So könnten in der Wildmooshalle Figuren aus den Filmen "Star Trek und Wars" oder "Avatar" herumlaufen. Es gibt auch in Deutschland Cosplay-Wettbewerbe und eine Deutsche Meisterschaft in dieser Verkleidungskunst. In Japan hat Cosplay Kultstatus erreicht.

Gröbenzeller Japanfest, Samstag, 11. Mai, 11 bis 18 Uhr, Wildmoosstraße Freizeitheim; Eintritt: 1,50 Euro, Kinder: 0,50 Euro.

© SZ vom 10.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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