Gröbenzell:Ästhetik der Demokratie

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SPD fordert Wettbewerb für Kunst am neuen Rathaus

Im Idealfall ist Kunst am Bau mehr als nur bloße Dekoration oder ein gefälliges Aufhübschen von Architektur. Sie kann das Beste sein, was ein öffentliches Gebäude zu bieten hat, und den Betrachter zudem zur Reflexion über das Bauwerk und dessen Funktion anregen. In der Nachkriegszeit hat sich der Bund als Bauherr deshalb dazu verpflichtet, jeweils einen Anteil zwischen 0,5 und 1,5 Prozent der Kosten seiner Bauten für an diesen anzubringende Kunstwerke zu verwenden.

Für kommunale Gebäude gilt diese Verpflichtung nicht. Trotzdem knüpft der Gröbenzeller Gemeinderat Peter Falk (SPD) nun im Zusammenhang mit dem etwa 18 Millionen Euro teuren Neubau des Rathauses an diese Idee. In einem Antrag schlägt er als Thema für Kunst am künftigen Gröbenzeller Rathaus "Frieden und sozialer Zusammenhalt für unsere Gemeinde" vor. Zudem soll der Gemeinderat Haushaltsmittel im "üblichen Umfang" bereitstellen und einen Wettbewerb auszuschreiben, um Künstler zu animieren. Mit Kunst am künftigen Rathaus verbindet Falk die Fortführung der thematisch-inhaltlichen Linie eines "demokratischen Baus". Darauf soll sich das von der SPD vorgeschlagene Thema beziehen. Sowie auf die kommunalen Aufgaben der Gemeinde, von denen Falk in seinem Antrag die soziale Sicherung, die Solidarität und den Zusammenhalt der verschiedenen Gruppen sowie Bildung und Integration ausdrücklich erwähnt. Die schicksalhaften Biografien von Migranten zeigten auf, "wie angewiesen wir alle auf Frieden in unserer Welt sind" - und wie eingebunden eine Gemeinde in das weltweite Geschehen sei. In die Ausschreibung des Architektenwettbewerbs war auf Anregung der SPD hin die Vorstellung des demokratischen Bauens bereits eingeflossen. Dort hieß es dazu: "Das zu planende Rathaus soll in seiner Architektur die Verankerung von Transparenz, Demokratie und eine Offenheit für Bürgeranliegen in der Gemeinde Gröbenzell ausdrücken." Laut Peter Falk ist dies dem Wettbewerbssieger, dem Büro "Behnisch Architekten, hervorragend gelungen.

© SZ vom 12.07.2017 / eis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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