Gröbenzell:99 Minuten mehr

Posten der Gleichstellungsbeauftragten wird aufgewertet

Gröbenzell ist im Landkreis Vorreiter bei der Beschäftigung einer Gleichstellungsbeauftragen - auch wenn dieser für diese Tätigkeit zurzeit nur 2,34 Stunden pro Woche zugestanden werden. Schließlich war Gröbenzell 1990 die erste Gemeinde im Landkreis, die einen solchen Posten schuf. 27 Jahre später ist sie immer noch die einzige Gemeinde mit einer solchen Stelle, mit Ausnahme des Landratsamtes und der Stadt Germering. Mit dem Ausscheiden der Gleichstellungsbeauftragten Marita Thull im November aus dem Gröbenzeller Rathaus verbindet der Gemeinderat nun eine Aufwertung.

Thulls Nachfolgerin gesteht der Gemeinderat vier Wochenstunden zu. Für Anita Rieger (CSU) und Inga-Verena Wiebers (SPD), ist jedoch selbst das nur die Untergrenze, sie hätten sich mehr Stunden gewünscht. Bürgermeister Martin Schäfer verwies darauf, dass die Arbeit von Marita Thull gefruchtet habe. Als Beispiel führte er an, dass seit seiner Amtsübernahme insgesamt 27 neuen Rathausmitarbeiter eingestellt worden, von denen immerhin 20 Frauen seien. Die Zahl der Teilzeitkräfte unter den neuen Beschäftigten bezifferte Schäfer mit 18. Dass der künftigen Gleichstellungsbeauftragten die Arbeit nicht ausgehen wird, zeigt der letzte Bericht Thulls. So sind die acht Rathausmitarbeiter, die den Status eines Beamten haben, ausschließlich Männer.

Marita Thull achtete nicht nur bei Stellenausschreibungen auf die Gleichbehandlung von Frauen. Sie unterstützte Gröbenzellerinen, die unter häuslicher Gewalt oder Obdachlosigkeit litten, oder beriet Mütter und Eltern bei Fragen rund zu Elternzeit, Kindergeld, Prozesskostenhilfe oder Mini-Jobs.

© SZ vom 14.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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