Grafrath:Wohnungen im Märchenwald

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Evangelische Kirche Grafrath stellt ihre Planungen vor

Von Manfred Amann, Grafrath

Das Grundstück des früheren Märchenwaldes in Grafrath soll bebaut werden. Die evangelische Kirche hat dazu nun Pläne für zwei Abschnitten vorgelegt. Vorrangig sollen entlang der Villenstraße Nord zwischen den Wohnbauten am Finkenweg und westlich der Straße nach Moorenweis auf einer 5800 Quadratmeter großen Fläche sechs Mehrfamilienhäuser mit insgesamt etwa 30 Wohneinheiten errichtet werden. Die Wohnfläche soll insgesamt etwa 2100 Quadratmeter betragen. Die Gebäude sollen so ausgerichtet werden, dass der Bahnlärm zu keiner zu großen Belastung wird und durch passive Lärmschutzmaßnahmen ausreichend abgemildert werden kann. Auf eine Schallschutzwand könne verzichtet werden, nimmt der Architekt der Kirche an. Es soll aber auch Solarnutzung möglich gemacht werden. Von den erforderlichen Stellplätzen sollen 40 in einer Tiefgarage untergebracht werden.

Erschlossen werden soll das Neunbaugebiet über die Zufahrt zum Hans-Leipelt-Haus. Das Jugendfreizeitzentrum der Kirche soll mit den dazu gehörenden Sport-und Freizeitanlagen erhalten und im Zuge des zweiten Bauabschnittes später saniert werden. Vorgesehen sei, nördlich des Finkenweges eine sozialtherapeutische Einrichtung mit 35 Betreuungsplätzen und den dazu erforderlichen Räumlichkeiten zu schaffen. Überdies seien auf dem über 6000 Quadratmeter großen Gelände noch zwei Mehrfamilienhäuser geplant.

Auf die Frage, wieso man sich auf eine so lockere Bebauung beschränken wolle, verriet der Architekt, dass der Boden im nördlichen Bereich an vielen Stellen wegen früherer Aufschüttungen für eine Bebauung unbrauchbar wäre. "Um die nötige Bodenfestigkeit zu erhalten, müsste umfassend Boden ausgetauscht werden und das rechnet sich nicht", sagte der Architekt. Die Kirche würde die sechs Gebäude im bahnnahen Bereich gerne ohne Bebauungsplan als "Lückenschluss" errichten. Da sich die Bebauung dann in Größe und Höhe nur an der Umgebung orientieren müsste, stehen einige Ortspolitiker dem Wunsch eher skeptisch gegenüber. Bürgermeister Markus Kennerknecht soll nun mit dem Landratsamt abklären, ob diese Möglichkeit besteht, oder ob die Gemeinde besser beraten sei, einen Bebauungsplan aufzustellen.

© SZ vom 21.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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