Grafrath:Wahlfeld steht zur Wahl

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Martin Hoffmann, Oliver Detenhoff und Susanne Linder (von links) übergeben Markus Kennerknecht die Unterschriften.Foto: Voxbrunner (Foto: Carmen Voxbrunner)

Aktionsbündnis übergibt Unterschriften für Bürgerentscheid gegen Gewerbegebietserweiterung

Von MAnfred Amann, Grafrath

Das Aktionsbündnis Grafrath (ABG) hat seine Ankündigung wahr gemacht und einen Antrag auf Bürgerentscheid über die geplante Erweiterung des Gewerbegebietes Wahlfeld am Ende der Jesenwanger Straße eingereicht. Am Dienstag haben die Sprecher, Martin Hoffmann, Susanne Linder und Oliver Detenhoff, 93 Listen mit insgesamt 954 Unterschriften an Bürgermeister Markus Kennerknecht übergeben. Die Gemeinde lässt die Unterschriften nun auf ihre Gültigkeit hin prüfen und muss dann binnen einem Monat über die Zulässigkeit des Bürgerentscheids befinden. Falls das Bürgerbegehren zulässig ist, werden die Grafrather innerhalb von zwei Monaten darüber abstimmen könne. "Aber bitte noch vor den Sommerferien", bat Linder, was für Kennerknecht außer Frage steht.

Beim Bürgerentscheid soll gefragt werden: "Sind Sie dafür, dass die Gemeinde Grafrath ihr Vorhaben aufgibt, das Gewerbegebiet an der Jesenwanger Straße in das Landschaftsschutzgebiet hinein zu erweitern". Knapp dreihundert Unterschriften, von zehn Prozent der Wahlberichtigten, hätten gereicht. "Wir wollten aber belegen, dass unsere Bedenken, für die Erweiterung Teile des Landschaftsschutzgebietes zu opfern, von einer Vielzahl von Bürgern aus dem gesamten Gemeindebereich auch so gesehen werden", erklärte Hoffmann.

In einer Karte der Gemeinde haben die Aktivisten dargestellt, aus welchen Ortseilen die Unterstützer kommen. Eigentlich aus allen, auch wenn die Masse der Unterschriften von Betroffenen im Wahlfeld und im Bereich der Jesenwanger Straße geleistet wurden, die, laut Kennerknecht unabhängig von der Erweiterung des Gewerbegebietes "so oder so" ertüchtigt werden soll. "Wir sind selbst überwältigt von der großen Zustimmung und für die Unterstützung sehr dankbar", so Linder zur SZ. Die Argumente des ABG lassen sich in etwa so zusammenfassen: Es macht keinen Sinn, das bestehende Gewerbegebiet am Ende der langen Wohnstraße, das sich "ohnehin am falschen Ort befindet (Linder), zu Lasten der schutzwürdigen Naturlandschaft noch zu vergrößern, und damit die Verkehrsprobleme in der Jesenwanger Straße und die daraus resultierenden Belastungen für die Bürger noch zu verstärken. "Die Gemeinde läuft Gefahr, gegen eine Mauer zu laufen", mahnte Linder. Schon das bestehende Gewerbegebiet sei eine "Fehlplanung" gewesen und die Erweiterung könnte zu einer "Totgeburt" werden. Detenhoff regte an, die Gemeinde solle darüber nachdenken, über Zuzug eine höhere Beteiligung an der Einkommensteuer zu bekommen und Dienstleister in den schönen Ort zu locken

© SZ vom 20.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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