Grafrath:Von wegen Stillstand

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Die Fraktion aus CSU und Bürgervereinigung will ihre politischen Erfolge anhand einer Liste dokumentieren

Von Manfred Amann, Grafrath

"Es stimmt einfach nicht, dass in Grafrath nichts vorangeht", behauptet Gerald Kurz. Der Sprecher der CSU/BV-Fraktion im Gemeinderat ist verärgert darüber, dass von "Miesmachern" immer wieder kolportiert werde, dass auch nach der Wahl von Markus Kennerknecht in Grafrath Stillstand herrsche. "Nach Jahren der Mangelverwaltung" werde endlich wieder angepackt. Eine Liste "nachweisbarer Erfolge" wurde nun bei einer Pressekonferenz vorgelegt, der auch die beiden Fraktionskollegen Sibylla Rathmann und Max-Riepl-Bauer beiwohnten.

So werden die Sanierung von Schule, Schwimmbad und Bürgerstadel, die Senkung des Wasserverlustes von 42 auf nunmehr unter 30 Prozent, die Vorbereitungen zum Breitbandausbau sowie die Umstrukturierung der Verwaltung als Belege aufgeführt. Auf der Prioritätenliste ganz oben steht für die Ortspolitiker der Bau eines Supermarktes. Die Fraktion unterstütze die kleinere Lösung mit Rewe auf dem Damian-Grundstück, erklärte Riepl-Bauer. Man werde sich für eine baldige Realisierung stark machen. "Wir bekommen zwar eine kleinere, aber dafür eine schönere Lösung", befand Rathmann. Bald vorangehen soll auch die Planung für das Märchenwald-Gelände, auf dem die evangelische Kirche etwa 60 bezahlbare Wohneinheiten errichten will. Wir brauchen die Wohnungen und sollten daher das Bauleitverfahren flott voranbringen, so Kurz. "Mehr Sachlichkeit" fordert der CSU-Sprecher vom Aktionsbündnis gegen die Erweiterung des Gewerbegebietes Wahlfeld ein. "Wir sehen in der Entwicklung von Gewerbe eines der wichtigen Schlüsselprojekte für die infrastrukturelle Weiterentwicklung von Grafrath", erklärte Kurz. Er könne nicht verstehen, dass so viel Unwahrheiten erzählt würden. Die 1,2 Hektar, die man dem Gewerbegebiet zuschlagen wolle, seien landwirtschaftlich genutzt. 0,2 Hektar davon brauche die Firma Cabero für eine Erweiterung, der Rest werde Vorrat sein und nach und nach nur an geeignetes Gewerbe vergeben. Nur weil bei der Erstellung des Flächennutzungsplanes aus Versehen das Gelände nicht aus dem Landschaftsschutzgebiet (LSG) gestrichen worden war, solle man die im Vergleich zum riesigen Schutzgebiet im Norden der Gemeinde sehr kleine Fläche nicht zu einem Top-Naturschutzgebiet oder zu einem besonders schützenswerten Geotop hochstilisieren. Die Mitglieder des Aktionsbündnisses nennt Kurz "Interessensaktionisten", die mit falschen Argumenten Stimmung machten, um davon abzulenken, dass sie nur ihre Geschäftswohnungen in bester Lage schützen wollen. Die Politiker verurteilen auch Versuche, mit "Horrorszenarien" den Ausbau der Jesenwanger Straße zu verhindern. Unterstützt werden soll das Bauprojekt Klosterwirt, nachdem die Erbengemeinschaft das Wirtsgebäude samt denkmalgeschütztem Stadel an einen Bauträger verkauft hat.

Positiv bewerten die Grafrather Gemeinderäte auch die Reaktionen aus Regierungskreisen und aus dem Straßenbauamt zum Antrag, die B 471 im Ortsbereich in einem Tunnel unter der Amper hindurchzuführen. Es gebe die klare Zusage, dass bei der Planung für den Ausbau im Osten zwischen Geiselbullach und Buchenau die Belange von Grafrath auf jeden Fall berücksichtigt werden. Laut Gerald Kurz kommt das Verkehrsministerium dem Wunsch der Grafrather CSU nach, bei der Landesentwicklungsplanung die Priorisierung der Grafrather Tunnellösung zu prüfen.

© SZ vom 23.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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