Grafrath:Umbau teurer als gedacht

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Graf-Rasso-Straße in Grafrath soll verkehrsberuhigt werden

Von Manfred Amann, Grafrath

Am liebsten würden Anwohner der Graf-Rasso-Straße in Grafrath den Durchgangsverkehr ganz aus ihrer Straße verbannen. Doch mehr als Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung lässt das Landratsamt auf dem Verbindungsstück zwischen Bahnhof- und Kottgeiseringer Straße nicht zu, das einmal Teil der Kreisstraße war. Um den Anwohnern entgegenzukommen, plant die Gemeinde nun, durch Umbauten an den beiden Einmündungen die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

Die ersten Planungen, die Landschaftsarchitekt Manfred Ziegler vorstellte, sind im Gemeinderat jedoch auf Skepsis gestoßen, da die Umbauten wenig effektiv wären und auch noch deutlich mehr Geld kosten würden, als gedacht. Im Etat sind 20 000 Euro reserviert, doch schon der Bau einer leichten Verschwenkung und Verengung der Einfahrspur von der Kottgeiseringer in die Rasso-Straße würde 25 000 Euro verschlingen. Einen umfassendere Variante, bei der Einmündungstrichter der Rasso-Straße verengt und senkrecht auf die Kottgeiseringer verschoben würde, sogar 57 000 Euro.

Für Max Riepl-Bauer macht ein Umbau dort wenig Sinn. "Ich finde, die Kreuzung ist in der jetzigen Form übersichtlich", befand der CSU-Gemeinderat. Dem hielt Grünensprecher Roger Struzena entgegen, dass vor allem Radfahrer bei der Querung des sehr breiten Einfahrtstrichters gefährdet seien, weil von Kottgeiseringer Straße her einbiegende Autofahrer die Kurve oft sehr schnell nähmen. Altbürgermeister Hartwig Hagenguth (Bürger für Grafrath) regte an, große bauliche Veränderungen erst einmal mit einem Provisorium zu testen. Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei) hält ein Provisorium jedoch für problematisch, weil dafür die Mittelinsel als Fahrbahnteiler beseitigt werden müsste. Er ist auch nicht sicher, ob das Straßenbauamt Umbaumaßnahmen in welchem Umfang auch immer überhaupt zulassen würde. Die Verbindung Grafrath-Kottgeisering sei schließlich eine Kreisstraße.

Ein nicht einfaches Unterfangen wird laut Kennerknecht auch der Umbau der Anbindung der Rasso-Straße an die Bahnhofstraße, da es kaum möglich ist, aus Platzgründen und wegen der Übersichtlichkeit mehr Verkehrssicherheit zu schaffen. "Mit den angedachten Maßnahmen wird es dort eher unübersichtlicher", sagte der Gemeindechef, besonders für Fußgänger. Laut Kennerknecht ist auch in der Klage der Anwohner, in der Rasso-Straße, die Geschwindigkeit von 40 auf Tempo 30 herabzusetzen, noch keine Entscheidung absehbar.

© SZ vom 24.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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