Grafrath:Solarstrom vom Schuldach

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Die Gemeinde Grafrath steht zu dem Vorhaben, auf dem Dach der Grundschule Solarstrom zu erzeugen. (Foto: Günther Reger)

Gemeinde schreibt die Installation einer Fotovoltaikanlage aus

Von Manfred Amann, Grafrath

Die Gemeinde Grafrath schreibt erneut die Installation einer Fotovoltaikanlage auf Dachflächen der Grundschule aus. Eigentlich war der Auftrag für den Bau bereits im Juli an die Firma Reisinger in Egenhofen vergeben worden. Aufgrund der im September bekannt gewordenen Zahlungsunfähigkeit des Solar-Unternehmens hatte die Gemeinde den Vertrag im Einvernehmen mit dem Insolvenzverwalter jedoch wieder aufgehoben. Kosten sind laut Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei) der Gemeinde dadurch nicht entstanden. In der jüngsten Ratssitzung stand nun die Frage im Raum, erneut vergeben oder aufgrund von Veränderungen bei der Einspeisevergütung abzuwarten oder vom Projekt ganz Abstand zu nehmen.

Gemäß einer Wirtschaftlichkeitsberechnung vor der ersten Vergabe sollten sich die Investitionskosten von etwa 160 000 Euro in einem Zeitraum von elf Jahren durch die Einspeisevergütung und insbesondere durch Verrechnung mit dem Eigenverbrauch amortisieren. Wie Umweltreferent Roger Struzena (Grüne) erläuterte, habe sich die Situation geändert. Es solle nun "etwas kuriose Regelungen" geben. Da zukünftig die Höhe der Einspeisevergütung davon abhängig gemacht werden soll, in welchem Maße neue Anlagen gebaut werden, sei nicht abzuschätzen, wann und in welchem Umfang die Vergütung angehoben oder abgesenkt wird, sagte Struzena. "Wenn viele Anlagen gebaut werden, wird es weniger Geld geben, und wenn der Anlagenbau hinter den Erwartungen zurückbleibt, wieder mehr". Der Umweltreferent schlug vor, den Bau der Anlage zu vergeben und im Frühjahr 2017 zu bauen, aber den Zeitpunkt des Netzanschlusses so zu legen, dass für die Gemeinde am meisten herausspringt. Bürgermeister Kennerknecht erinnert jedoch daran, dass der Bau der Fotovoltaikanlage in erster Linie wegen der Vorteile beim Eigenverbrauchs von selbst erzeugtem Solarstrom, aber weniger wegen der Einspeisevergütung beschlossen worden war.

© SZ vom 01.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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