Grafrath:Schwieriger Brückenschlag

Lesezeit: 2 min

Zusätzliche Querung der Bundesstraße 471 für Fußgänger und Radfahrer gerät mit dem Naturschutz in Konflikt

Von Manfred Amann, Grafrath

Der Wunsch nach einer zusätzlichen Brücke für Fußgänger und Radfahrer parallel zur Amperbrücke der Bundesstraße 471 bei Grafrath macht offensichtlich Probleme. Da ein Brückenschlag östlich der B 471 auf jeden Fall einen Eingriff in das Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebiet erforderlich macht, verlangt das Landratsamt nun eine Verträglichkeitsprüfung für den in Frage kommenden Bereich. Um überhaupt einen geeigneten Standort für die Brücke samt Verlauf des Weges festlegen zu können, müsse erst die Verträglichkeit geprüft werden, sonst komme man nicht weiter, erklärte Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei), nachdem in der jüngsten Sitzung Kritik an dieser Forderung geübt und gefordert worden war, erst die Trasse festzulegen und dann konkret die Prüfung für den gewählten Standort für die Brücke vornehmen zu lassen. In die Verträglichkeitsprüfung einbezogen werden soll der etwa 20 Meter von der Autobrücke Richtung Osten liegende Uferbereich. Diese Eingrenzung beruht auf zwei bislang bereits diskutierten Vorschlägen.

Schon vor etwa zehn Jahren hatte der Gemeinderat beschlossen, direkt neben der Autobrücke den Übergang für Radfahrer und Fußgänger zu schaffen. Der Beschluss war aber aus finanziellen Gründen nicht umgesetzt worden. Zu Beginn der Amtszeit von Bürgermeister Kennerknecht war die Brückenplanung dann wieder aufgegriffen und neu diskutiert worden. Der Gemeinderat der Grünen, Michael-Peter Kaifler, hatte dazu eine Skizze für einen Brückenübergang etwa 20 Meter östlich der Autobrücke vorgelegt. Um weiterzukommen, hat der Gemeinderat nun auch beschlossen, eine Entwurfsplanung in Auftrag zu geben. Ein Antrag von Altbürgermeister Hartwig Hagenguth (Bürger für Grafrath), dem einstigen Beschluss des Gemeinderates folgend nur den Übergang neben der Autobrücke zu betrachten, wurde mehrheitlich abgelehnt. Durch den zusätzlichen Amperübergang soll die Verkehrssicherheit erhöht werden, da die Übergangsmöglichkeiten auf beiden Seiten der Autobrücke eigentlich nur etwas breitere "Schrammboards" sind und Fußgänger und Radfahrer daher stets Gefahren ausgesetzt sind.

Der Brückenübergang samt zugehörigen Wegen soll aber auch die südlich der Amper gelegenen Ortsbereiche von Unteralting und der Klosterstraße sowie die Rasso-Siedlung an den Hauptort anbinden. Kinder auf dem Weg zur Schule mit Turnhalle und Bad und zu den Betreuungseinrichtungen könnten ihn ebenso nutzen wie Bürger, die ins Rathaus, zur Sparkasse, zu Veranstaltungen oder zum Einkaufen in den geplanten Supermarkt wollen. Einen Übergang westlich der Autobrücke, wo sich die Gaststätte Dampfschiff und die Rassokirche befinden, hatte der Gemeinderat verworfen, da dann in Höhe der Klosterkirche die Bundesstraße überquert werden müsste, um in den Ortsbereich südlich der Amper zu kommen. Offen ist, wie der Weg nach der Brücke im Süden weiter geführt werden könnte. Über das Klostergelände zu gehen, lässt sich nicht realisieren, weil dies laut Kennerknecht der Freistaat als Eigentümer nicht zulässt. Auch eine Umgehung des Klostergeländes fand zurückliegend kaum Gefallen, weil man den Weg dann deutlich verschwenken müsste.

© SZ vom 24.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: