Grafrath:Radverkehr wird gefördert

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Gemeinde denkt über Tempolimit und den Wegeausbau nach

Von Manfred Amann

Radfahren soll im Gemeindegebiet von Grafrath sicherer werden. Ein wichtiger Schritt wäre es, in den Straßen Tempo 30 anzuordnen. Auch wenn dies bei den Kreisstraßen sowie der Bahnhof- und Hauptstraße schwierig sein dürfte, will die Gemeinde laut Bürgermeister "Markus Kennerknecht" (parteifrei) dafür alle Möglichkeiten ausschöpfen.

Eine Umfrage unter Radfahrern war in Grafrath auf überraschend große Resonanz gestoßen. Die Arbeitsgruppe, die seit Monaten nach Lösungen sucht, hat die Ergebnisse ausgewertet und in den Entwurf eines Radwege-Konzeptes einfließen lassen, das selbst nach Ansicht von Mitgliedern nicht so einfach umzusetzen sein wird. Entscheiden werden darüber Gemeinderat und Landratsamt. 178 Familien mit 234 Kindern und Jugendlichen sowie 89 Senioren hatten sich an der Befragung beteiligt. Ziel war es, Hauptverbindungen zu finden, auf die man sich nun konzentrieren will. Bürgermeister Kennerknecht und Umweltreferent Roger Struzena (Grüne) werten die relativ hohe Beteiligung als Beleg, dass sich viele Bürger ein sicheres Radwegenetz mit möglichst kurzen, direkten Verbindungen in alle Gemeindeteile wünschen - nebst guter Anbindung zu Nachbarorten und dem überregionalen Radwege-Netz. Auch innerörtliche Querverbindungen werden vorgeschlagen. Besonders oft genannt wird ein sicherer Radweg entlang der Bahnhofstraße als Verbindung von der S-Bahn-Station zur Ortsmitte. Ebenso für Radfahrer sicherer gemacht werden sollten die Hauptstraße, die Mauerner Straße Richtung Bürgerstadel sowie die Brucker Straße über Marthashofen bis zum Radweg, der entlang der Bundesstraße 471 nach Fürstenfeldbruck führt, an der Einmündung aber abrupt endet. Aus Sicht des Arbeitskreises wäre viel gewonnen, wenn dort Tempo 30 gelten würde.

Laut Kennerknecht beißt man zumindest bezüglich der Hauptstraße mit dieser Forderung "auf Granit", denn die Kreisstraße sei für den Durchgangsverkehr da und darauf müsse der Verkehr möglichst ohne Hindernisse zügig fließen können. Als gefährlichste Strecke überhaupt wird die Verbindung von Mauern nach Etterschlag bewertet. Die Straße wird von vielen Radfahrern aus dem Landkreis zu Fahrt ins Ammersee-Gebiet genutzt. Wegen häufiger Klagen über den Zustand des Radweges zwischen Bürgerstadel und Mauern, der über das Wasserhaus Richtung Abzweigung Unteralting (Adalmuntstraße) und weiter entlang der Kreisstraße führt, hatte die Gemeinde eine Kostenschätzung einholen lassen, die mit 335 000 Euro recht happig ausfällt. Ob der Weg nun abschnittsweise oder ganz saniert werden soll, muss der Gemeinderat entscheiden. "Was machbar ist, soll möglichst zügig umgesetzt werden.

Vom Arbeitskreis überlegt wurde auch, mit Einbahnregelungen mehr Sicherheit zu schaffen. Zudem wurde eine zusätzliche Brücke über die Amper parallel zum B-471-Übergang angeregt. Ein solcher Steg war vor zwei Jahren im Gemeinderat bereits Thema, wurde aber wegen der Ankündigung des Straßenbauamtes Freising zurückgestellt, dass die B-471-Brücke absehbar neu gebaut werden soll und dabei einen breiteren Übergang für Fußgänger und Radfahrer bekommen könnte. Als Idee ins Radwege-Konzept aufgenommen werden soll auch eine Geh- und Radwegbrücke über die Bundesstraße östlich der Straßenüberführung.

© SZ vom 14.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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