Grafrath:Nach Salzburger Vorbild

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Adventliche Konzerte in Grafrath und Althegnenberg

Von Max Grassl, Grafrath

Im Nachkriegsjahr 1946 haben die Salzburger eine Tradition begründet, die sich in den folgenden Jahren nach Bayern ausbreitete. Das "Adventsingen" mit dem Volksmusiker Tobi Reiser und den Lesungen von Karl Heinrich Waggerl wurde im Jahr 1964 sogar auf zwei Platten gepresst und gehörte danach zum weihnachtlichen Pflichtrepertoire einer ganzen Generation. Es ist dem damaligen Kreisheimatpfleger Wolfgang Völk zu verdanken, dass er die Salzburger Tradition nach Grafrath brachte, wo am 18.Dezember 1966 das erste Konzert dieser Art stattfand. An diesem Sonntag, 16. Dezember, werden sich die Chöre bei der 52. Auflage des Grafrather Adventssingens treffen.

Seit mittlerweile 25 Jahren organisiert die erste Vorsitzende der Singgemeinde, Therese Rothenanger, das adventliche Singen. Die 74-Jährige sagt von sich selbst, sie sei leidenschaftliche Sängerin im Rasso-Chor und dem Motettenchor von Grafrath. Auftreten werden beim Konzert in der Kloster der Frauenchor Cantiamo, der Chor Choriosum, die Flötengruppe Flautamente, die Geigenmusik Grafrath, der Männergesangverein Kottgeisering sowie die Bläser des Musikvereins Grafrath-Kottgeisering.

Wieder mit dabei ist Ute Herbst, die auch heuer ihre eigenen Gedichte vorträgt. "Meine Gedichte sind nicht: Advent, Advent, ein Lichtlein brennt", beschreibt Ute Herbst ihre Stücke. Sie seien teils gesellschaftskritisch, die Menschlichkeit stehe im Vordergrund. "Ein Hirtenlied" befasst sich mit der Frage, warum der Hirte seine Schafe nicht schützen konnte und letztendlich verloren hat, egal ob es schwarze oder weiße Schafen gewesen sind. Im Laufe des Abends wird Ute Herbst zwischen Liedern wie: "Sing' ma in Advent" von Cantiamo, "Alta Trinita Beata" von Flautamente und "Heiligste Nacht" von den Bläsern, ihre Gedichte vortragen. Der Ablauf des Abends ist seit dem 50. Jubiläum strukturierter als vorher. Therese Rothenanger erklärt, man orientiere sie sich thematisch an der Geschichte der Geburt Christi, also erst die Verkündung durch die Hirten und dann die Geburt Christi.

Auch in Althegnenberg wird am dritten Adventssonntag gesungen. Maria Widemann, erste Vorsitzende des Liederkranzes, freut sich, Besucher in der Pfarrkirche beim Althegnenberger Adventskonzert begrüßen zu dürfen. Besonders stolz ist Maria Widemann auf die große Bandbreite an musikalischen Darbietungen. Der seit 1921 bestehende Chor singt bekannte Weihnachtslieder von "Ihr Kinderlein kommet" bis hin zu "Leise rieselt der Schnee". Auch Hymnen an den Frieden wie die "Feuerwerksmusik" von Händel oder das "Ave Maria" von David Hamilton, gespielt vom Musikverein Althegnenberg, bieten den Rahmen, um sich adventlich einzustimmen.

Am Sonntag, 16. Dezember findet von 17 Uhr an das 52. Adventssingen in der Klosterkirche St. Rasso in Grafrath statt. Das Adventskonzert in Althegnenberg ist ebenfalls am Sonntag, 16. Dezember, von 16 Uhr an in der Pfarrkirche Althegnenberg. Beide Eintritte sind frei.

© SZ vom 13.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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