Grafrath:Markt fällt kleiner aus

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Grafrath beginnt mit Planung in der Ortsmitte von vorne

Von Manfred Amann, Grafrath

Nach fast dreijähriger Planung der Ansiedlung eines Vollsortimenters in der Ortsmitte mit Räumen für Arztpraxen und behindertengerechten Wohnungen in den Obergeschossen schlägt die Gemeinde Grafrath einen neuen Weg ein. Die ortsansässige Sedlmeier Bauträger GmbH will nun einen etwas kleineren Markt errichten und sich dabei auf das Damian-Grundstück beschränken, das in ihrem Besitz ist. Statt einer Verkaufsfläche von 1200 Quadratmeter, die von der Handelskette Edeka gewünscht worden war, soll nun ein Markt mit etwa 1000 Quadratmeter für Rewe errichtet werden. Nach ersten Entwürfen soll zusätzlich ein 250 Quadratmeter großer Getränkemarkt entstehen.

In zwei Obergeschossen des Kaufhauses, das statt einem Flachdach ein Satteldach bekommen soll, sind Räumlichkeiten für Arztpraxen und etwa 13 barrierefreie Wohnungen vorgesehen. Oberirdisch sind rund 50 Parkplätze vorstellbar und in einer Tiefgarage zusätzlich mindestens 20. Der neue Supermarkt soll nur auf dem ehemaligen Damian-Grundstück errichtet werden. Das Weinberger-Grundstück, das quer dahinter liegt und in die bisherige Planung einbezogen war, wird ausgeklammert, was dort passieren soll, ist ungewiss. Das neue Marktgebäude soll nicht näher an die Hauptstraße herangerückt werden, als das noch stehende ehemalige Damian-Gebäude. "Damit fällt ein wesentlicher Kritikpunkt an der bisherigen Planung weg", sagte Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei).

Mit einer Gegenstimme (Klaus Rüth, Einigkeit Grafrath) wurde die Gemeindeverwaltung nun von den Mitgliedern des Bauausschusses beauftragt, in die Detail-Planung einzusteigen. Der fast abgeschlossene Bebauungsplan für einen Edeka-Markt mit Bäckerei-Kaffee ist damit hinfällig. Anlass für die "Totalbremsung auf der Zielgeraden", wie Rüth kritisierte, sind offensichtlich Grundstücksstreitigkeiten. "Wir sind des ewigen Hin und Hers überdrüssig und haben uns entschieden, selbst aktiv zu werden", sagte Christina Sedlmeier vom Bauträger. Da das Weinberger-Grundstück nicht zu haben sei, müsse man sich auf das Damian-Grundstück beschränken. Die Verhandlungen mit der Handelskette Rewe seien schon weit gediehen.

Rüth hatte Bedenken, dass sich der Streit um die Besitzrechte am Grundstück hinziehen könnte und verlangte daher, die Planung so lange auszusetzen, bis Klarheit herrscht. Zudem sollte die Gemeinde seiner Ansicht nach versuchen, das Weinberger-Grundstück doch noch einbeziehen zu können, um die bisherige Planung umzusetzen.

© SZ vom 23.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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