Grafrath:Kirchen, Kapellen und Legenden

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Foto: PH (Foto: N/A)

Von Manfred Amann, Grafrath

Zu den Kirchen und Kapellen Grafraths führt der Kalender, den Ortsarchivarin Christel Hiltmann für das Jahr 2020 aus der Postkartensammlung des Archivs zusammengestellt hat. "Alle Kirchen stehen noch, bis auf die Kapelle im Märchenwald", sagt die Archivarin. Sie hat zu jedem Kalenderbild einen informativen Text formuliert. "Sicher überrascht das eine oder andere Kleinod und lädt zu einem Spaziergang ein." Der Kalender sei ein schönes Geschenk.

Auf dem Januar-Blatt ist das "Ulrichsbrünnlein" an der Amper zu sehen. Eine Version seiner Entstehungsgeschichte lautet, Bischof Ulrich habe darum gebetet, dort eine Quelle entspringen zu lassen, damit er sein Pferd tränken und nach der Schlacht auf dem Lechfeld 955 die Verfolgung der Ungarn fortsetzen könne. Längst vergessen ist die Schlosskapelle im einstigen Märchenwald. "Toni Lötschert hatte 1961 den Märchenwald und 1971 eine Westernstadt errichtet und eine Kirche durfte da nicht fehlen", ist zu lesen. Später wurde die Anlage samt Kapelle durch Brandstiftung zerstört und nicht wieder aufgebaut. Dass die heutige Grafrather Pfarrkirche Sankt Mariä Himmelfahrt im Ortsteil Höfen an der Bistumsgrenze von Freising zu Augsburg steht, der Turm 56 Meter hoch ist und eine der ältesten Glocken im Umkreis besitzt, dürfte selbst Alteingesessenen nicht bekannt sein. Die wohl bedeutendste Kapelle ist laut Hiltmann die Nikolauskapelle. Im Kalender sieht man sie auf der Amperinsel im Altdorf Wildenroth (unser Bild). Sie wurde 1778 erbaut und wird noch genutzt. Auch ein Bild der evangelischen Michaelskirche hat die Archivarin aufgenommen. Darin findet sich ein Fries des Grafrather Kirchenmalers Hubert Distler, eine Auslegung des Namens des Erzengels. Der Kalender kann für zehn Euro bei der Verwaltungsgemeinschaft Grafrath erworben werden.

© SZ vom 31.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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