Grafrath:Jugend will Treffpunkt

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Gemeinde stellt Grundstück und Mittel zur Verfügung

Von Manfred Amann, Grafrath

Trotz bislang eher unerfreulicher Erfahrungen mit einer festen Örtlichkeit soll in Grafrath wieder ein Jugendtreff eingerichtet werden. Diesen Wunsch junger Ortsbewohner zwischen 14 und 18 Jahren trägt laut den Jugendreferentinnen Gabriele Oellinger und Andrea Seidl auch der neu gewählte Jugendbeirat mit. Die Frauenliste Grafrath, der die beiden Gemeinderätinnen angehören, hat daher den Antrag gestellt, "an geeigneter Stelle im Ortsgebiet" eine entsprechende Örtlichkeit zu schaffen und im Haushalt für das kommende Jahr dafür finanzielle Mittel bereitzustellen.

Die Mitglieder im Familienausschuss sind dem Ansinnen grundsätzlich zugeneigt und haben sich nun darauf verständigt, vor konkreten Planungen beim Kreisjugendring um Unterstützung anzufragen und Ausschau nach einem etwaigen Träger zu halten, der bereit wäre, einen Jugendtreff zu betreuen und an bestimmten Tagen offene Jugendarbeit anzubieten. Als möglichen Standort bringt die Frauenliste den Gemeindegrund zwischen der Bundesstraße 471, dem Feuerwehrhaus und dem Vereinsheim der Arbeiterwohlfahrt ins Gespräch. Dort könnte sich die Gemeindeverwaltung zum Beispiel einen Containerbau mit mobilen Elementen vorstellen, sagte Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei), worüber insbesondere Altbürgermeister Hartwig Hagenguth (Bürger für Grafrath) nicht sonderlich erbaut ist, nachdem in seiner Amtszeit das Untergeschoß des Rathausturmes zu einem Jugendzentrum ausgebaut worden war. Da das anfängliche Interesse daran aber bald eingeschlafen war, wurden die Räumlichkeiten mittlerweile an die "Helfer vor Ort" des Roten Kreuzes und an den "Frauentreff" vergeben.

Bürgermeister Kennerknecht und Klaus Rüth "Grafrather Einigkeit" warnten indes davor, den jetzigen Nutzern ihre Bereiche wieder wegzunehmen, nachdem sich diese dort gut eingerichtet hätten und wohl wühlten. Nach grober Schätzung würde eine Containeranlage mit sanitären Einrichtungen rund 35000 Euro kosten. "Für einen Versuchsballon ist das zu viel Geld", befand dazu SPD-Gemeinderat Josef Heldeisen und stieß damit die Überlegung an, wie man eine "nachhaltigen Jugendtreff" einrichten könnte, der langfristig funktioniert und nicht schon nach kurzer Zeit mangels Bedarf wieder geschlossen werden muss. Die Erfahrung zeige, dass die Nachfrage nach einem Jugendtreff mal mehr Mal weniger sei, gab Bürgermeister Kennerknecht zu bedenken. "Ein Stück weit müssen wir wohl damit leben, dass es beim Interesse an einem Jugendtreff generationsweise Wellenbewegungen gibt".

Welche Maßnahmen die Nachhaltigkeit erhöhen könnten, dazu erhoffen sich die Ausschussmitglieder Ratschläge vom Kreisjugendring. Der neue Jugendbeirat setzt sich aus fünf satzungsmäßigen Mitgliedern und erstmals einem Besitzer zusammen. Diese Funktion hat Toni Zwölfer inne. "Damit haben wir erreicht, dass alle Bewerber mitmachen können", erklärte Oellinger, die mit ihrer Gemeinderatskollegin Seidl als Bindeglied den Kontakt zur Jugend hält. Ordentliche Mitglieder im Jugendbeirat sind Nina Dörr, Benedikt Kuhn, Maxima Sauter, Lena Pfeil und Anna Schorer.

© SZ vom 22.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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