Grafrath:Grafrath wächst im Norden

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Neubaugebiet für sechs Einfamilienhäuser beschlossen

Auf dem neuen Bebauungsplangebiet "Inninger Feld" im Grafrather Ortsteil Mauern wird derzeit kräftig gebaut. Nun plant die Gemeinde auf der anderen Seite des Ortes "nördlich der Hölzlbergstraße" ein weiteres Neubaugebiet. Mit sechs Einfamilienhäusern ist es nur knapp halb so groß wie das vorherige und soll ebenfalls vor allem Einheimischen die Möglichkeit geben, sich ein Heim zu errichten. "Dass schon wieder Landschaftsteile versiegelt werden", wie Altbürgermeister Hartwig Hagenguth (Bürger für Grafrath) anführte, begründete Planerin Silke Drexler vom Architekturbüro "Stadt und Land" in Utting mit dem Hinweis, dass freie Flächen im Ort von den Eigentümern nicht frei gegeben würden und man dies auch nicht erzwingen könne, um den Bedarf an Bauland zu decken.

Erschlossen werden soll das Neubaugebiet über einen Feldweg östlich des Areals, der befestigt werden soll, und über eine kurze Stichstraße mit Wendeschleife. "Das Gebiet ist in Privateigentum mit gemeindlicher Beteiligung", erklärte Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei). Die Gemeinde könne ein Baugrundstück selbst veräußern. Überlegungen, auf dem Gemeindeareal ein Doppelhaus zu errichten, habe man wegen der Stellplatzforderung verworfen. Nach einhelliger Meinung soll im Baugebiet, das sich in Form eines Dreiecks nach Norden zuspitzt, dem Ortsbild entsprechend, der dörfliche Charakter gewahrt werden. Anton Hackl gefiel nicht, dass der wertvolle Grund, der der Landwirtschaft entzogen werde, nicht besser genutzt werde. "Dichtere Bebauung und höhere Häuser als Erd- mit Dachgeschoß wären wünschenswert." Da das Areal kaum eingesehen werden könne und man nur die Dachflächen sehen werde, sollte man mehr Wohnraum schaffen, forderte Hackl. Kennerknecht hielt dagegen, dass der mit Bürgern erarbeitete Ortsentwicklungsplan nur eine lockere Bebauung vorsehe und man den nördlichen Bereich aus Lärmschutzgründen als Grünland ausweisen müsse, weil dort ein Pumpenhaus des Abwasserzweckverbandes betrieben werde.

Hackl monierte auch, dass man nach Westen hin einen fünf Meter breiten Grünstreifen anlegen wolle, "wo doch nicht auszuschließen ist, dass später auch westlich des Neubaugebietes weiteres Bauland ausgewiesen wird". Im Ortsentwicklungsplan sei eine Westausdehnung ausdrücklich nicht gewünscht, stellte Kennerknecht dazu fest, daher sei der Abstand zu den Feldern erforderlich. Monika Glammert-Zwölfer (Grüne) wünschte sich, nicht nur Satteldächer zuzulassen, sondern eine optimale Ausrichtung der Baufenster zur Sonne und die Nutzung von Solarenergie im Bebauungsplan verbindlich festzusetzen. Aus städtebaulichen Gründen sei das nicht zu befürworten, sagte der Bürgermeister. Max Riepl-Bauer (CSU/BV) warf ein, dass Solarmodule mittlerweile nicht mehr der Sonnenstrahlung ausgesetzt sein müssten, um effizient Strom zu erzeugen.

© SZ vom 15.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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