Grafrath:Grafrath darf mehr Gewerbe ansiedeln

Die Chancen, das Gewerbegebiet am Ende der Jesenwanger Straße in Grafrath Richtung Osten zu erweitern, stehen gut. Baubehörde und Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt haben laut Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei) keine Bedenken, auf dem etwa zwei Hektar großen Areal Gewerbe anzusiedeln. Diese Klärung war notwendig, weil die Fläche im Flächennutzungsplan der Gemeinde zwar als potenzielle Gewerbefläche vorgemerkt ist, zugleich aber als Teil des Landschaftsschutzgebietes geführt wird, das sich östlich in Richtung Schöngeising anschließt. Aus Sicht des Landratsamtes sei "der genehmigte Flächennutzungsplan auf jeden Fall vorrangig vor den Festsetzungen des Landschaftsschutzgebietes" zu sehen, so Kennerknecht im Gemeinderat. Unklar sei weiterhin, wie es zu dieser "kuriosen Doppelfestlegung" gekommen sei. Um sicher zu gehen muss aber ein Antrag auf Reduzierung des Landschaftsschutzgebietes gestellt werden. Peter Michael Kaifler (Grüne) warb dafür, damit noch zu warten, weil man noch gar nicht wisse, ob die Erweiterung des Gewerbegebietes umgesetzt wird. Da der Gemeinderat beschlossen habe, einen Ortsentwicklungsplan mit den Bürgern zu erarbeiten, sollte das Thema erst in diesem Kreis diskutiert werden. Dagegen wandte Kennerknecht ein, dass es nur darum gehe, die Doppelfestlegung für das Gelände zu bereinigen und der Gemeinde das Baurecht zu sichern. Auch Burkard von Hoyer und Hartwig Hagenguth (beide Bürger für Grafrath) zeigten sich "überrascht über die Eile". Die Mehrheit votierte dafür, den Antrag auf Reduzierung des Landschaftsschutzgebiets zu stellen.

© SZ vom 25.04.2015 / mann - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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